So geht zuckerarme Ernährung – Interview mit Saskia in der Au

Lesezeit: 4 Minuten

Heute haben wir für Euch eine Interview-Partnerin, die sich bestens mit zuckerarmer Ernährung auskennt: Saskia in der Au von ellastable.de. Lest hier, wie Ihr Euren Zuckerkonsum ohne große Verluste reduzieren könnt und Euch dann deutlich fitter und gesunder fühlt.

Liebe Saskia, toll, dass Du heute für unser Interview zur Verfügung stehst! Bitte stelle Dich doch am Anfang einmal für unsere Leser kurz vor.

Hej. Ich blogge auf meinem Blog ella’s table über gesunde Rezepte, die sich einfach in den Alltag integrieren lassen. Quasi ein gedeckter Tisch voll mit unkomplizierten Gerichten und einer großen Portion geliebter Food Fotografie. Ein Foodblog, der uns nicht vergessen lassen soll, wie Möhren schmecken und Kräuter riechen.

Wie bist Du selber zu dem Thema “gesunde bzw. zuckerarme Ernährung” gekommen? Gab es bei Dir einen entscheidenden Moment?

Die einen interessieren sich für Mode, die andere für schnelle Autos. Ich hatte allerdings schon immer großes Interesse an gesunder Ernährung. Als diplomierte Ernährungswissenschaftlerin beschäftige ich mich deshalb viel intensiver mit einer ausgewogenen Essweise. Für mich gehört es mittlerweile einfach dazu.

Welche positiven Effekte siehst Du bei einer zuckerreduzierten Ernährung? Welche Krankheiten können durch eine Ernährung mit wenig Zucker vorgebeugt werden?

Oft wird Zucker mit Diabetes in Verbindung gebracht. Auch Adipositas, Osteoporose und Karies sind mögliche Folgen von einem hohen und vor allem LANGE andauernden Zuckerkonsum. Es geht am Ende vielleicht nicht darum, gar keinen Zucker zu essen, sondern ein geringes Maß zu finden. Natürlich gibt es viele positive Effekte, die einer zuckerreduzierten Ernährung zugeschrieben werden. So soll sie das Hautbild verbessern, vor Müdigkeit schützen und Verdauungsprobleme lösen. Ich finde, wenn Du aktiv auf zu viel Zucker verzichtest, stellst sich ein allgemeines Wohlbefinden ein. Du schmeckst wieder mehr und vor allem intensiver.

Was ist Deiner Meinung nach ein geeigneter Zeitpunkt, um auf zuckerreduziertes Essen umzustellen?

Tatsächlich lässt es sich leichter auf Zucker verzichten, wenn Du einen Grund dazu hast. Wenn es nicht gerade um einen akut „schlechten“ Gesundheitszustand geht, sind kleine Challenges sehr hilfreich. Ich zucker-faste beispielsweise zwischen Aschermittwoch und Ostern sehr intensiv. Aber auch im Social Media gibt es viele „Mitmach-Aktionen“, um gesünder und bewusster zu essen.

Welche „schädlichen“ Lebensmittel oder Stoffe lassen sich gut ersetzen? Und was sind dabei Deine Lieblings-Substitutionsprodukte?

Zucker bleibt tatsächlich Zucker. Egal ob Fruchtzucker aus Früchten, Honig sowie Agavendicksaft oder gebleichter Industriezucker. Trotzdem verwende ich beim Süßen lieber Zuckerarten aus natürlichen Quellen wie getrocknete Datteln oder Sirupe. Zuckerersatzstoffe wie Xylit, Stevia oder Erythrit werden zwar ebenfalls aus natürlichen Quellen gewonnen, schmecken mir persönlich aber eher weniger. Am Ende entscheidet die geschmackliche Vorliebe.

Hast Du einen passenden Rezepttipp für uns?

Wer gern süß und schokoladig isst, sollte unbedingt meine Brownies aus Schwarzen Bohnen probieren. Sie werden nur mit Datteln sowie reifen Bananen gesüßt und sind absolut saftig.

Hast Du Tipps, wie sich eine Zuckerreduzierung unterwegs oder bei der Arbeit bewerkstelligen lässt, wenn durch Geburtstage o.ä. andauernd „süße Versuchungen“ lauern?

Bittere Lebensmittel und Bitterstoffen sollen den Appetit zügeln. Hier helfen beispielsweise Grapefruit, Chicorée oder Bitterschokolade mit einem sehr hohen Kakaoanteil. Aber am Ende hilft wohl nur: Aus dem Büro gehen. 😉

Helfen mentale Übungen, um den Zuckerkonsum zu reduzieren? Wie bewertest Du in diesem Zusammenhang Yoga und Meditation?

Ich denke, dass in einem ausgeglichenen und stressfreien Zustand, der Verzicht viel leichter fällt. Da durch Schokolade und süße Dinge Glückshormone produziert werden, greift man wohl eher in „schlechten“ Zeiten zu mehr Schokolade.

Was hältst Du von solchen Challenges wie „100 Tage zuckerfrei“? Ist das hilfreich oder eher kontraproduktiv?

Ich finde solche Challenges super. Du hast einen Wegweiser und eine mentale Unterstützung, um die Ernährungsumstellung tatsächlich umzusetzen.

Was denkst Du muss (z.B. politisch) geschehen, sodass der allgemeine Zuckerkonsum in Deutschland reduziert wird?

Es ist immer wieder erschreckend, wie viele Lebensmittel versteckte Zucker enthalten. Von Fruchtjoghurt über Ketchup, Toastbrot, Senf, Müsli und Vitalcracker bis hin zu Saft, Dressings, Fertigprodukte und vieles mehr. Schon Kinder lernen, wie sie sich am besten „falsch“ ernähren. Hier sollte viel mehr Ernährungsaufklärung in Kitas und Schulen erfolgen. Auch die offensichtliche Kennzeichnung von Lebensmitteln mit übermäßig viel Zucker sollte sichtbar sein. Deshalb immer die Augen offen halten. Auch Namen wie Glucose-Fructose-Sirup oder Glucose in der Zutatenliste verraten, dass hier viel Zucker verarbeitet wurde.

Fazit: Es ist heutzutage sehr schwer, gänzlich zuckerfrei zu leben. Dies würde nach sich ziehen, alles selbst zu kochen und auf Restaurantbesuche zu verzichten. Auch Früchte und Honig müsste von der Nahrungsmittelliste gestrichen werden. Die WHO empfiehlt etwa 50g Zucker am Tag. Wer sich also zuckerreduziert ernährt, lebt dennoch gesund. Denn mal ehrlich: Ganz ohne Zucker wäre das Leben doch nur halb so süß.

Liebe Saskia, vielen Dank für das tolle Interview!

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