So hilft dir Ayurveda beim Reizdarmsyndrom
Der Reizdarm zeichnet sich gemeinhin durch extreme Krämpfe und Verdauungsstörungen als Reaktion auf bestimmte Lebensmittel aus. Ayurveda beim Reizdarmsyndrom anzuwenden wird diesbezüglich eine immer beliebtere Methode, um den Symptomen Herr zu werden. Weil die ayurvedische Heilkunst viel Wert auf eine ausgewogene und an das Individuum angepasste Ernährung setzt, ist sie die ideale Grundlage für eine krankheitsbedingte Diät. Im Rahmen einer Ayurveda Kur gegen Reizdarm lernst Du, Lebensmittel mit mehr Sorgfalt auszuwählen und Rücksicht auf die sensiblen Bedürfnisse Deines Darms zu nehmen. Das beugt Reizreaktionen vor und führt langfristig zu einer besseren Lebensqualität. Im nachstehenden Beitrag verraten wir Dir nützliche Tipps und geben Informationen zur korrekten Anwendung von Ayurveda bei Reizdarm.
Ayurveda gegen Reizdarm – Die Grundlagen
Das Reizdarmsyndrom ist eine Erkrankung mit oft ungeklärten Ursachen. Häufig bleibt die Gesundheitsbeschwerde im Rahmen ärztlicher Untersuchungen zunächst unentdeckt, bis entzündete Darmschleimhäute und ein mikrobielles Ungleichgewicht in der Darmflora erste Hinweise auf die Erkrankung geben. Wesentlich eindeutiger sind dagegen die Symptome. Schon kurz nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel kommt es zu heftigen Darmkrämpfen sowie Blähungen und Durchfall. Ebenso begünstigt der Reizdarm aufgrund des geschwächten Darmmilieus ein erhöhtes Risiko für Darminfektionen.
Sowohl die Schulmedizin als auch Ayurveda gehen bei den Ursachen für Reizdarm inzwischen von einer Kombination mehrerer Einflussfaktoren aus. Zu ihnen gehören anhaltende Stressbelastung, falsche Ernährung und Nahrungsmittelunverträglichkeiten sowie vorausgegangene Darmerkrankungen wie Darmentzündungen oder Magen-Darm-Infektionen. Aus diesem Grund verfolgt Ayurveda bei Reizdarm auf einen ganzheitlichen Behandlungsansatz, der sowohl Stressursachen als auch bestehende Ernährungsfehler und Darmschwächen bekämpft.
Darüber hinaus macht Ayurveda beim Reizdarmsyndrom explizit eine Vata-Störung für die Gesundheitsbeschwerde verantwortlich. Vata ist eines der drei Doshas, die im Ayurveda als wichtige Konstitutionsgeber des Körpers gelten. Mit seinem Sitz im Dickdarm ist dabei speziell das Vata Dosha für die Darmgesundheit verantwortlich. Störungen des Vata führen folglich zu Verdauungsbeschwerden, Darmerkrankungen und einer gestörten Darmfunktion.
Reizdarm mit Ayurveda behandeln – Wirkung und Studienbelege
Es gibt inzwischen zahlreiche Studien, die das medizinische Potential ayurvedischer Behandlungsmaßnahmen bei funktionellen Darmerkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom bestätigten. Zu einem entsprechenden Ergebnis kommt unter anderem eine polnische Studie der Fachabteilung für Biochemie an der Medizinischen Universität von Lodz. Das zuständige Forscherteam untersuchte die medizinische Wirksamkeit von Triphala, einem traditionellen Ayurveda Heilkraut, das reich an Polyphenolen, Vitamin C und Flavonoiden ist. Besagte Inhaltsstoffkombination ist laut Studienergebnis für die entzündungshemmende und antioxidative Wirkung von Triphala verantwortlich und besitzt zugleich antifungale Eigenschaften. Dank seiner Wirkung trägt das ayurvedische Heilkraut effektiv zur Wiederherstellung der Darmschleimhaut bei, was die Darmfunktion stärkt und schweren Reizreaktionen bei Erkrankungen wie Reizdarm entgegenwirkt. Die Studie empfiehlt Triphala deshalb als natürliches Probiotikum für eine Ayurveda Reizdarmsyndrom Behandlung.
Auch in der renommierten Berliner Charité beschäftigt man sich in den letzten Jahren vermehrt mit der Frage, ob man Reizdarm mit Ayurveda heilen oder zumindest die Symptome des Syndroms behandeln kann. Zwar stehen Studienergebnisse derzeit noch aus, doch es gibt bereits viele positive Töne aus der krankenhauseigenen Forschungsabteilung für Naturheilverfahren. Treibende Kraft der Forschung ist hier Dr. Christian Keßler, der als Experte für Indologie und Ayurveda medizinischer Leiter der Ärzte-Fortbildung “Ayurveda als komplementäre Medizin” ist. Dass ayurvedische Heilpraktiken längst in der Schulmedizin angekommen sind, steht also außer Frage. Und auch Ayurveda beim Reizdarmsyndrom wird an immer mehr Krankenhäusern als alternative Behandlungsmethode in Betracht gezogen.
Ayurveda bei Reizdarm – 4 Tipps und Infos zur Behandlung
1. Ayurvedische Küche
Wie bereits erwähnt, macht Ayurveda für das Reizdarmsyndrom primär das Vata Dosha verantwortlich. Eine Ayurveda Kur gegen Reizdarm beinhaltet deshalb allen voran Maßnahmen, die das Vata regulieren. Zu diesem Zweck wirst Du Bekanntschaft mit einigen grundlegenden Regeln der ayurvedischen Ernährung machen. Schweres Essen und zu große Portionen sind diesbezüglich generell nicht empfohlen. Auch auf problematische Milchprodukte, Fleisch glutenreiches Getreide, trockene Lebensmittel und koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder schwarzer Tee solltest Du meiden, da sie nach ayurvedischer Überzeugung das Vata weiter verstärken. Stattdessen stehen für Dich zur Behandlung des Reizdarmsyndroms leicht bekömmliche Speisen und Flüssignahrung (z. B. Getreidebreis oder Suppen) auf dem Ernährungsplan.
2. Ayurvedische Kräuter
Auch auf scharfe Gewürze solltest Du während der Ayurveda Kur gegen Reizdarm vollständig verzichten. Lediglich darmstärkende Gewürzkräuter wie Anis, Fenchel, Kreuzkümmel und Ingwer kommen regelmäßig zum Einsatz. Das auch gerne in Form von Tee oder im Falle von Ingwer als Ingwerwasser. Kräuterfans dürfte auffallen, dass es sich bei den genannten Kräutern um klassische Hausmittel gegen Verdauungsbeschwerden handelt. Und auch zur Darmreinigung sind sie gut geeignet. Die harntreibenden und verdauungsfördernden Kräuter helfen bei der Ausleitung etwaiger Körperschlacken, die dem Darm durch ihr hohes Entzündungspotential zu schaffen machen. Auch die Darmschleimhaut und Darmflora schädigende Infektionserreger werden durch das Ausleitungsprogramm gezielt aus dem Darm geschleust. Zum Aufbau der Darmflora und Stärkung der Darmschleimhäute werden darüber hinaus Präparate wie Ashwangandha oder Amalaki verordnet, die den Triphala als heilpflanzlichen Wirkstoff enthalten.
3. Panchakarma Fastenkur
Ein wunderbares Verfahren zur Ausleitung ist die ayurvedische Entgiftungskur Panchakarma. Fasten bedeutet hier nicht Nulldiät, denn im Ayurveda ist man der Auffassung, dass das für die Darmgesundheit wichtige Verdauungsfeuer (Agni) durch regelmäßige Zufuhr warmer Nahrung aufrecht erhalten werden muss. Allerdings fallen die Portionen bei Panchakarma deutlich kleiner aus und kombiniert mit verdauungsfördernden Massagen und Dickdarmeinläufen. Für die ayurvedische Massage verwenden Ayurveda Therapeuten warmes Sesamöl, das Deine Verdauung durch seine thermischen Eigenschaften in besonderem Maße unterstützen soll. Auch Ingwerpaste ist ein gerne genutztes Mittel zur Darmmassage im Panchakarma.
4. Darmfreundliche Lebensführung
Insgesamt deckt sich der ayurvedische Behandlungsansatz bei Reizdarmsyndrom in vielen Teilen mit der Herangehensweise der westlichen Medizin. Auch was die Behandlung ungesunder Verhaltensmaßnahmen angeht, gibt es viele Berührungspunkte. Stresstherapie als Präventivmaßnahme gegen stressbedingte Darmbeschwerden spielt beispielsweise auch während einer Ayurveda Kur gegen Reizdarm eine Rolle. Gleiches gilt für Tests zur Lebensmittelunverträglichkeit, um bestimmte Lebensmittel als Triggerfaktoren bei Reizdarm auszuschließen. Doch die ayurvedischen Therapieschritte zur Optimierung einer darmfreundlichen Lebensführung reichen noch weiter. So wird im Rahmen der Kur beispielsweise viel Wert auf die Einübung einer gesunden Schlafroutine gelegt. Du solltest früh zu Bett gehen und noch vor Sonnenaufgang aufstehen, um den Verdauungszyklus des Darms in harmonischer Balance zu halten. Die gesunde Schlafhygiene reguliert das Vata und sorgt außerdem für einen stressfreien Start in den Tag, was dem Darm ebenfalls zu Gute kommt. Apropos Hygiene, auch der Mundpflege misst Ayurveda eine große Bedeutung bei der Behandlung von Verdauungsproblemen zu.