Dumpfe Stimmung, ständige Spannungszustände, unerklärliche Traurigkeit, Angst vor dem nächsten Tag und Schlafstörungen sind die häufigsten Symptome einer Depression. Durch Hoffnungslosigkeit und fehlende Lebenslust ziehen sich Betroffene mehr und mehr in sich zurück und eine Teilnahme am aktiven Leben fällt ihnen zunehmend schwerer. Eine Depression ist meist ein schleichender Prozess, der sich über Jahre aufbauen kann. Echte Depressionen, auch als schwere depressive Episode bekannt, sind nicht nur eine Welle, die ein paar Tage anhält.
Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass mehr als 264 Millionen Menschen (bis zu 5% der Erwachsenen) weltweit an Depressionen leiden. Diese psychische Erkrankung ist weit verbreitet und dementsprechend hat sich der Gebrauch von Antidepressiva vervielfacht. Die vorherrschende Vorstellung ist, dass im Falle einer Depression das Gehirn krank ist und daher mit einer Reihe von Molekülen “behandelt” werden müsse. Bekanntermaßen haben diese Medikamente manchmal starke und persönlichkeitsbeeinflussende Nebenwirkungen. Selten wird bei den ersten Anzeichen einer depressiven Verstimmung reagiert. Dabei könnte so schon im Vorfeld Schlimmeres abgewandt werden.
Wir befassen uns in diesem Artikel mit dem Thema Ayurveda bei Depression und inwieweit die alte indische Heilkunst einen Einfluss auf die Erkrankung nehmen kann.
Wenn die Welt nur noch dunkel ist – Kann Ayurveda bei Depressionen helfen?
Ayurveda bedeutet “das Wissen vom Leben”. Millionen von Menschen erscheint das Leben jedoch nicht mehr lebenswert. Ayurveda bietet ein umfassendes Verständnis der Natur sowie der Ursachen von Depressionen. Eine Ayurveda Kur ist ein natürliches Hilfsmittel bei Depressionen und fördert eine bessere psychische Gesundheit, mit der auch eine höhere innere Zufriedenheit einhergeht. Grundsätzlich identifiziert Ayurveda zwei Hauptursachen für Depressionen: ein Ungleichgewicht in den drei Doshas Vata, Pitta und Kapha sowie den Verlust des Kontakts zum inneren Selbst.
In allen Fällen muss der Patient von einem Ayurveda Arzt oder Therapeuten mit fundiertem Wissen begleitet werden. Die ayurvedischen Behandlungen wird der Therapeut individuell an Konstitution und Krankheitsbild des Betroffenen anpassen. Er entwickelt eine Präventionsstrategie, die die Umstellung auf einen gesunden Lebensstil und die Verbesserung der psychischen Gesundheit zum Ziel hat. Denn aus ayurvedischer Sicht entsteht eine Depression dann, wenn man den Kontakt zu sich selbst verliert. Das passiert aufgrund permanenter äußerer Reize, wie Erfolgsdruck, Druck allem gerecht zu werden und nicht zu bewältigende Alltagssorgen.
Ayurveda bei Depression – Können Depressionen ohne Medikamente behandelt werden?
Die Behandlung von Depressionen mit Antidepressiva hat nicht selten erhebliche Nebenwirkungen. Außerdem sind sie nicht für Menschen geeignet, die sich leicht depressiv fühlen. Es werden keine Mittel zur Vorbeugung dieser Störung vorgeschlagen. Darüber hinaus erleidet fast die Hälfte der wegen Depression behandelten Patienten einen Rückfall. Angesichts der Gefahren solcher Verschreibungen ist eine Ayurveda Kur gegen Depressionen ein alternativer Ansatz, der seit Jahrtausenden in der indischen Heilkunst zum medizinischen Alltag gehört. Ayurveda bei Depressionen empfiehlt als Voraussetzung für alle Arten von seelischen Verstimmungen eine lange Panchakarma Kur, um Ama zu reduzieren.
Ama sind Gifte und Schlacken im Körper, die sich unter anderem durch falsche Ernährung ansammeln und dadurch zu unzureichenden Verdauungsprozesse führen. Sie setzen sich in den Zellen und im Gewebe ab und verursachen Entzündungen, welche wiederum Grund für unzählige Folgekrankheiten sind. Die Zeit während des Entgiftungsprozesses der Ayurvedakur wird dafür genutzt, den Grund der Depression zu identifizieren, der physisch, mental, emotional oder spirituell sein kann. Nach dieser Tiefenreinigung wird neben einem individuellen Ernährungsplan auch ein Programm zum Stressabbau erstellt, um so wieder zu sich selbst zu finden.
Britische Forscher fanden in einer zweijährigen Studie 2015 heraus, dass “eine achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie Patienten ebenso gut vor einem Rückfall in eine Depression wie herkömmliche Medikamente schützt.” Eine Hälfte der 424 Teilnehmer, die in der Vergangenheit unter Depressionen gelitten hatten, bekamen Antidepressiva. Die andere wurde in Form von Achtsamkeitsmeditationen darin geschult, negative Gedanken und Gefühle zu erkennen und damit umzugehen, statt in eine erneute Depression zu verfallen. Die Auswertung der Studie von Willem Kuyken der Universität Oxford ergab, dass die Rückfallquote bei den Probanden, die sich in der Gruppe der meditativen Therapie befanden, mit 44% etwa gleich lag wie bei den Patienten, welche mit Antidepressiva behandelt wurden. Hier lag die Rückfallrate bei 47%.
7 Tipps, wie Ayurveda gegen Depression helfen kann
1. Stelle Deine Ernährung um
Da die ayurvedische Medizin vorrangig präventiv ausgerichtet ist, gilt es einen gesunden Lebensstil zu führen. Optimal wäre ein Ernährungsplan angepasst an die Doshas. Hier kommt es darauf an, das Essen und die Lebensweise bestmöglich zu regeln und sorgfältig an die jeweilige Konstitution des Menschen anzupassen. Die bewusste Nahrungsaufnahme ist fester Bestandteil der ayurvedischen Medizin und gerade bei Patienten mit einer Depression ist Achtsamkeit und das “in sich hinein hören“ von großer Bedeutung.
2. Übe Dich in Achtsamkeit und Meditation
Dein Körper findet sein natürliches Gleichgewicht wieder und alltägliche Beschwerden vergehen, bestimmte chronische Krankheiten verschwinden, Angst und Stress nehmen ab, Irritationen und Ärger werden beruhigt. Wie schon oben erwähnt, belegen Studien – tatsächlich sind es mehr als 20 in den letzten 6 Jahren –, dass achtsamkeitsbasierte kognitive Therapien, sprich Meditationen eine anerkannte und vielversprechende Behandlung gegen Depressionen ist. Du trainierst Dein Gehirn damit, Grübeln und dunkle Gedanken beiseite zu schieben, und öffnest Dich und Deinen Geist wieder für das Positive, das täglich in Dein Leben fließt.
Du lernst dabei, Dich selbst zu erkennen und Dich von Geisteszuständen zu befreien, die durch negative Gedankenmuster gekennzeichnet sind. Studien belegen, dass tägliches Achtsamkeitsmeditieren Antidepressiva ersetzen können.
3. Bewege Dich regelmäßig und ausreichend
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die körperliche Bewegung. Aktivitäten erhöhen den Endorphin-Spiegel und haben einen positiven Einfluss auf depressive Zustände, da Endorphine im Gehirn bekanntermaßen Schmerzen lindern. Des Weiteren zählt dieses zu den Glückshormonen. Ein niedriger Endorphin-Spiegel ist auch manchmal Grund für depressive Verstimmungen. Daher ist es von hoher Bedeutung während einer aufkommenden oder schon vorhandenen Depression regelmäßig Sport zu treiben. Im Idealfall täglich.
4. Pflege unbedingt soziale Kontakte
Das bedeutet nicht, dass Du auf Partys gehen musst. Nimm an Aktivitäten teil, die Dich interessieren. Wenn Du kunstbegeistert bist, kannst Du zum Beispiel einem Verein für Kunstliebhaber beitreten. Liest Du lieber Bücher? Dann werde doch Mitglied in einem Buchclub. Oder stricke einfach mit Gleichgesinnten einen Winterpullover, wenn Du Handarbeit magst. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, Ruhe und Kraft auch in Gesellschaft zu finden.
5. Suche Dir Hilfe
Ganz Wichtig: Vertrauen Dich jemandem an. Wenn nötig einem Therapeuten. Auch aus ayurvedischer Sicht ist “um Hilfe bitten“ eine der größten Stärken der Menschheit.
6. Nimm ayurvedische Kräuter ein
In der ayurvedischen Heilkunde gehören neben Meditation, Entspannungsübungen und typgerechter Ernährung auch Kräuter und Gewürze zur Behandlung stressbedingter Erkrankungen. Die folgenden vier ayurvedischen Heilpflanzen sollen zu Stärkung des Geistes beitragen:
Der Winterkirsche Ashvagandha wird im Ayurveda eine kraft- und immunstärkende Wirkung zugeschrieben. Besonders positiv wirkt sie sich auch auf Nerven, Konzentrationsfähigkeit, Schlafstörungen und bei Depressionen aus.
Amalaki
Als „Mutter der Medizin“ wird die Amlafrucht Amalaki bezeichnet. Dank ihres positiven Einflusses bei stressbedingten Erkrankungen wird sie auch präventiv und regenerativ bei Depressionen und Burn-out eingesetzt.
Shankhapushpi
Auch Shankhapushpi wirkt ausgleichend und stärkend auf den Geist und harmonisierend auf die Doshas. In Kombination mit Nabelkraut (Brahmi) und Langem Pfeffer (Pippali) wird diese Heilpflanze auch bei Depressionen empfohlen.
Tulsi
Tulsi, das indische Basilikum, entspannt, kräftigt und verjüngt den Körper. So wirkt es auch wohltuend auf unser mentales und emotionales Gleichgewicht, dient zur Beruhigung und Stärkung des Geistes sowie zur Förderung der psychischen Belastbarkeit.
7. Buche eine Ayurveda Kur gegen Depressionen
Beginne Deine Ayurveda Kur gegen Depression mit einer Panchakarma-Kur. Hier wird eine Vielzahl von ayurvedischen Behandlungen vereint, um das optimale Gleichgewicht des Körpers wiederherzustellen und ihn in der Tiefe zu reinigen. Panchakarma beinhaltet neben der Reinigungsbehandlungen viele wohltuende Rituale, wie Massagen, Ölanwendungen und traditionelle Stirngüsse. Damit lassen sich Deine körperlichen Qualitäten erheblich verbessern und bieten die beste Grundlage dafür, sich anschließend mit Deiner Seele zu befassen.