Schuppende Haut, gerötete Armbeugen, juckende Kopfhaut, ein von Pusteln überzogenes Gesicht – diese Symptome plagen jährlich rund 20 Millionen Deutsche. Bekannt unter den Namen Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne Vulgaris oder Ekzem, verbreiten sich Hautkrankheiten durch Autoimmunerkrankungen, eine ungesunde Lebensweise, hormonelle Ungleichgewichte sowie chemische Stoffe in Lebensmitteln und Umwelt immer stärker. Die Schulmedizin weiß sich oftmals nicht besser zu helfen, als die Betroffenen mit Cortisol-Cremes zu behandeln. Kommt Ayurveda gegen Hautkrankheiten zum Einsatz, beruhen die Behandlungsmethoden stattdessen auf einem ganzheitlichen Ansatz, der die Ursachen der Hauterkrankungen ausmacht und so Symptome auch auf lange Sicht lindern kann. In diesem Artikel erfährst Du alles rund um Ayurveda bei Hautkrankheiten, von den Ursachen aus ayurvedischer Sicht über hilfreiche Tipps bis hin zur Wirkung einer Ayurveda Kur gegen Hautkrankheiten.
Diese Ursachen haben Hautkrankheiten aus ayurvedischer Sicht
Der Zustand der Haut variiert von Person zu Person und hängt eng mit dem dominierenden Dosha zusammen. Meist resultieren Hauterkrankungen aus einem Ungleichgewicht der drei Doshas Vata, Pitta und Kapha, bei dem plötzlich eines die Überhand gewinnt. Ist eine Vata-Störung für die Hauterkrankung verantwortlich, äußert sich das in braunen oder schwarzen Verfärbungen, Trockenheit, einer rauen Textur der Haut, stechenden Schmerzen, Steifheit oder Taubheit, Fissuren oder eingerissenen Hautpartien. Bei einem Überschuss an Pitta ist Deine Hauterkrankung durch rote Verfärbungen, brennende Schmerzen, Schwitzen, Eiterbildung, Entzündung, Ulzerationen und nässende Stellen geprägt. Kapha-bedingte Hauterkrankungen weisen hingegen eine blasse Verfärbung, Schwellungen, Flüssigkeitsansammlungen, Juckreiz und ein fettiges Erscheinungsbild der Haut auf. So entsteht Akne beispielsweise aus einer Störung von Pitta und Kapha. Beim Auftreten von Schuppenflechte sind hingegen alle drei Doshas beteiligt und auch die Ansammlung von Ama, giftigen Schlacken, spielt eine ausschlaggebende Rolle. Ekzeme lassen sich je nach ihrem Erscheinungsbild ebenfalls jeweils einer konkreten Dosha-Störung zuweisen. Neurodermitis hingegen kann aus einer Störung eines bestimmten oder einer Kombination von zwei Doshas resultieren.
Ayurveda bei Hautkrankheiten: indische Weisheiten für gesunde Haut
Nahezu jede Therapie im Ayurveda gegen Hautkrankheiten beginnt mit einer tiefgreifenden Reinigung des Körpers, um so die Ausleitung von Stoffwechselschlacken und Toxine aus dem Körper zu fördern und die aus dem Gleichgewicht geratenen Doshas wieder auszugleichen. Eine Stärkung des geschwächten Verdauungsfeuers, Agni, schließt sich den ausleitenden Verfahren an. Aber auch die Anwendung von heilsamen Kräutern, sowohl äußerlich als auch innerlich, steht im Ayurveda bei Hautkrankheiten auf der Tagesordnung. Hochwertige Öle aus Sesam oder Mandeln werden beispielsweise durch Kräuter angereichert. Auch das ayurvedische Ghee, gereinigtes Butterfett, kann durch Heilkräuter besondere Heilkräfte gegen Hauterkrankungen entfalten. Eine 2010 an der Ohio State University veröffentlichte Studie untersuchte die Wirkung von medizinischem Ghee bei Schuppenflechte. Über sieben Tage hinweg nahmen die Psoriasis-Patienten täglich 60 ml der ayurvedischen Butter zu sich. Dass die Behandlung erfolgreich war, zeigte nicht nur eine Linderung der Hauterscheinungen, sondern auch eine Reduktion der Entzündungsmarker im Blut. Neben all den medizinischen Anwendungen kann eine doshagerechte Umstellung der Ernährung sowie ein positives Mindset ebenfalls sehr intensiv auf die Entwicklung der Erkrankung Deiner Haut wirken.
Ayurveda Kur gegen Hautkrankheiten: 8 Tipps gegen Hautprobleme
1. Passe Deine Ernährung an
Deine Doshas sind aus dem Gleichgewicht geraten und Du hast nun die Möglichkeit, sie durch eine Ernährungsumstellung wieder in Einklang zu bringen. Eine speziell auf Dein Dosha abgestimmte Ernährung, die Du Dir von einem Ayurveda-Therapeuten empfehlen lassen solltest, wird dabei Wunder bewirken. Eine allgemeine Ernährungsempfehlung, die Du direkt jetzt schon umsetzen kannst, ist der Verzicht auf sehr salzige oder sehr saure Speisen. Ebenfalls solltest Du viel Gemüse zu Dir nehmen und dieses eher dünsten, statt zu braten.
2. Verwende ayurvedische Heilkräuter
Du kannst ayurvedische Heilkräuter äußerlich in Form von Kräuterölen oder Cremes anwenden, aber auch als Tabletten oder Tees zu Dir nehmen. Amalaki, der Amlabaum, Chandana, das Sandelholz, oder Guduchi, eine indische Schlingpflanze, unterstützen die Behandlung Deiner Haut durch ihre beruhigende und kühlende Wirkung.
3. Arbeite an Deinem Mindset
Ayurveda ist der Ansicht, dass die Haut ein Spiegel Deiner Seele ist. Wenn Dich also Sorgen oder negative Gedanken plagen, dann spiegelt sich das automatisch in Deinem Hautbild wider. Es lohnt sich also für Dich, begleitend zu den anderen Therapiemaßnahmen Deine Emotionen ganz genau anzuschauen und auch an Deinen Gedanken zu arbeiten. Indem Du Dir ein positives Mindset erschaffst, wirst Du ebenfalls Deine Hauterkrankung lindern können.
4. Stärke Deinen Darm
In der ayurvedischen Medizin besteht ein starker Zusammenhang zwischen Hautkrankheiten und einem gestörten Stoffwechsel besteht, ist es sehr wichtig, dass Du Deine Verdauung förderst und Deinen Darm stärkst.
Das tust Du am besten, indem Du verdauungsfördernde Lebensmittel zu Dir nimmst. Ingwer kannst Du beispielsweise als Tee täglich in Deinen Alltag integrieren.
5. Trinke ausreichend
Damit Deine Haut nicht austrocknet und anfällig für Erkrankungen wird, solltest Du auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Statt viel Kaffee oder zuckerhaltige Getränke zu Dir zu nehmen, solltest Du unbedingt viel Wasser oder entsprechende Kräutertees trinken, um Dein Hautbild langfristig zu verbessern. Ein guter Richtwert ist auf jeden Fall das Trinken von mindestens acht bis zehn Gläsern Wasser pro Tag.
6. Pflege Deine Haut richtig
Wenn Du unter einer Hauterkrankung leidest, solltest Du möglichst auf chemische Pflege-Produkte verzichten. Dennoch ist eine ausgewogene Pflege Deiner Haut zur Behandlung Deiner Krankheit ausschlaggebend. Je nach Erkrankung kannst Du durch hochwertige Öle, wie Sesam oder Mandel, Deine Haut mit Selbstmassagen verwöhnen.
7. Nutze Entspannungstechniken, um Dein Stresslevel zu senken
Wenn Du unter einer Hauterkrankung leidest, solltest Du Deinem Körper die Chance zur Regeneration geben und eine Pause einlegen. Durch entspannende Tätigkeiten, wie Yoga, Lesen, Musikhören, Atemübungen oder Meditation, bringst Du mehr Ruhe in Deinen Alltag und gibst Deinem Organismus die Möglichkeit, sich selbst wieder zu ordnen.
8. Ayurveda Kur gegen Hautkrankheiten
Bei einer traditionellen Panchakarma Kur leiten Deine Ayurveda-Therapeuten durch reinigende Ausleitungsverfahren alle Giftstoffe und Schlacken aus Deinem Körper, sodass dieser anschließend in der Lage ist, das Gleichgewicht zwischen seinen Doshas selbst wieder herzustellen. Zur Behandlung Deiner Haut kommen auch Massagen mit warmen Kräuterölen und aromatische Bäder zum Einsatz, die gleichzeitig einen sehr entspannenden Effekt haben.