zentrale Nervensystem

Ayurveda gegen Multiple Sklerose – 7 Tipps für starke Nerven

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Multiple Sklerose (MS) zählt neben Epilepsie zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen im Kindes- und jungen Erwachsenenalter. Anders als Epilepsie, die sich häufig im Laufe des Lebens von selbst einstellt, bleibt Multiple Sklerose aber ein Leben lang bestehen. Dabei verursacht die Krankheit neben schweren Nervenschmerzen und Nervenentzündungen auch Funktionsstörungen des Nervensystems, die sich auf so gut wie jedes Körperorgan auswirken können. Multiple Sklerose mit Ayurveda heilen kann man nun zwar ebenfalls nicht, jedoch zeigt die indische Heilkunst sehr gute Erfolge gegen die krankheitsbedingten Schmerzen und Entzündungsvorgänge. Anwendung findet Ayurveda gegen Multiple Sklerose deshalb vor allem in der Symptombehandlung, wobei auch gezielte Kuraufenthalte denkbar sind.

Multiple Sklerose Schleife in zwei Händen

Multiple Sklerose mit Ayurveda behandeln – Ein Problem des Vata Doshas

Das Schlimme an der Erkrankung MS ist, dass die anhaltenden Entzündungsvorgänge im Bereich des Nervensystems mit einem fortschreitenden Untergang der Nervenzellen einhergehen. Die Immunzellen richten sich bei dieser Autoimmunerkrankung in aggressivster Weise gegen die Zellen der Markscheiden im Zentralnervensystem, wobei die lipidreiche und schützende Myelinschicht um die Nervenbahnen langfristig mehr und mehr zerstört wird.

Dieser degenerative Vorgang wird begleitet von heftigen Nervenschmerzen und neuronalen Funktionseinbußen, die von einer Verschlechterung der Sehfähigkeit bis hin zu Muskellähmungen und Sprechstörungen eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome hervorrufen können. Weil die Beschwerden mitunter sehr variieren und auf den ersten Blick eher unspezifisch erscheinen, wird MS auch als „Krankheit mit tausend Gesichtern“ bezeichnet.

Nervenzelle

Während die Schulmedizin bislang weder die genauen Ursachen noch eine konkrete Behandlung gegen diese demyelinisierende Autoimmunerkrankung kennt, ist sie nach ayurvedischem Verständnis ein klarer Ausdruck eines überregten Vata Doshas. Das Dosha wird dem Äther und der Luft zugeordnet und ist im Körper für Bewegungsabläufe sowie neuronale Bewegungsimpulse verantwortlich.

Eine Ayurveda-Therapie bei Multipler Sklerose sieht deshalb primär Maßnahmen zur Regulierung des Vata vor. Das können neben Ernährungsmaßnahmen und Kräuterkuren auch gezielte Verhaltenstherapien sein, die sich positiv auf die Vata Konstitution auswirken. Eine ausgezeichnete Grundlage für Ayurveda bei MS bildet diesbezüglich die Rasayana Kur, welche neben heilpflanzlichen Maßnahmen (Oshadhi-Rasayana) auch auf therapeutisches Verhaltenstraining (Achara-Rasayana) setzt.

Die Wirksamkeit von Ayurveda bei MS

Person im Rollstuhl

Die fortwährenden Nervenentzündungen der MS sorgen bei Patienten für einen großen Leidensdruck. Sie befördern nicht nur starke Schmerzen, sondern auch eine chronische Nervenanspannung, was zu zusätzlichem Stress und seelischer Belastung führt. Auch verursacht der anhaltende Spannungszustand weitere Schmerzsymptome, Entzündungsherde und kann zu Muskelkrämpfen und Bewegungseinbußen führen. Ein Teufelskreis, aus dem viele Betroffene keinen Ausweg finden.

Entspannungsmaßnahmen wie ayurvedisches Yogatraining sind hier ein guter Weg, um die Nervenanspannung zu lösen und Symptome zu entschärfen. Zu diesem Schluss kommt auch eine Studie der Shoolini University of Biotechnology and Management Sciences im indischen Solan aus dem Jahr 2018. Laut Studienergebnis nimmt Yoga vor allem auf Bio-Marker wie Corticoid und Cortisol einen positiven Einfluss. Während Corticoid als Stresshormon nervliche Anspannung begünstigt, ist Cortisol unter anderem für die Unterdrückung von Entzündungsvorgängen im Körper verantwortlich. Eine Regulierung beider Hormone ist bei einer Ayurveda MS Behandlung also sehr wünschenswert.

Ebenfalls interessant sind einige Studien zu ayurvedischen Kräutern bei Multipler Sklerose. So fand die Abteilung für Biotechnologie an der Guru Nanak Dev University in Amritsar beispielsweise heraus, dass ein Extrakt der in Indien als Ashwagandha bekannten Schlafbeere (Withania somnifera) gegen die für neurodegenerative Krankheiten wie MS typische Neurotoxizität durch Glutamat hilft. Der Botenstoff ist zwar ein wichtiger Transmitter für die Lernfähigkeit des Gehirns, kann bei Überschuss aber auch zu einem Untergang von Nervenzellen beitragen, wie er für Multiple Sklerose typisch ist.

7 Tipps für eine Behandlung von der Erkrankung MS mit Ayurveda

1. Anpassung an den eigenen Dosha Typen

Sind Sie ein Vata-Typ? Am Anfang einer Ayurveda-Therapie bei Multipler Sklerose steht immer eine Dosha Typen-Bestimmung. Vata-Typen haben diesbezüglich grundsätzlich eine höhere Tendenz zu neuronalen Beschwerden und müssen deshalb besonders umsichtig sein, wenn es um eine vata-freundliche Lebensweise geht. Sowohl das Ernährungsverhalten als auch allgemeine Alltagsgewohnheiten sind dann sehr strikt an einem ausgeglichenen Vata-Haushalt auszurichten.

Ayurveda Dosha Typen

2. Entschlackung nach ayurvedischer Tradition

Um Entzündungsstoffe auszuleiten und den Stoffwechsel gründlich zu reinigen, ist eine ayurvedische Fastenkur genau das Richtige. Die leichten und kleinen Portionen einer Ayurveda Kur erlauben außerdem eine sorgfältige Überprüfung möglicher Entzündungstrigger in der Ernährung. Grundsätzlich gemieden werden sollten in diesem Zusammenhang Lebensmittel, die Glutamat als Geschmacksstoff enthalten. Auch wenn es sich hier um einen natürlich im Körper vorkommenden Botenstoff handelt, kann eine Überdosierung in Lebensmitteln zu schweren Krankheitsschüben und sogar einem Erstausbruch der MS führen.

3. Vata Diät bei Multipler Sklerose

Die ayurvedische Küche kennt zahlreiche Lebensmittel, die das Vata ausgleichen. Diese zeichnen sich für gewöhnlich durch einen flüssigen, öligen oder wärmenden Charakter aus. Hierzu gehören Suppen, flüssiger Getreidebrei, wasserreiche Gemüsesorten wie Spargel und schleimstoffreiche Lebensmittel wie Vollkornreis oder Haferschleim sowie Linsen und Mungdahlbohnen, die mit reichlich Wasser zubereitet werden. Zu den gesunden Ölen zählen Ghee, Sesamöl und Olivenöl. Vorsicht ist bei Früchten angesagt, denn eigentlich wasserreiche Obstsorten wie Wassermelonen sind zu meiden, wohingegen Früchte wie Kirschen, Trauben oder Pflaumen und Südfrüchte wie Orangen, Mango, Papaya und die ölreiche Avocado bei MS empfohlen sind.

4. Ayurveda Kräuter gegen MS

Kurkuma und Ayurveda Kräuter

Heilpflanzliche Hausmittel kennt Ayurveda gegen Multiple Sklerose viele. Wie bereits erwähnt, sieht Ayurveda für MS die Behandlung mit Ashwagandha vor. Das Heilkraut wird als wässriger Extrakt oder Tee verabreicht. Und auch andere Kräuter und Gewürze wie Basilikum, Ingwer, Kardamom, Kreuzkümmel, Kurkuma, Muskat, Minze, Oregano, Senf oder Zimt in der Ayurveda Küche als heilpflanzliche Mittel gegen Multiple Sklerose bekannt.

5. Anti-Stress-Therapie

Abgesehen von ernährungsbasierten Maßnahmen sind bei Ayurveda gegen Multiple Sklerose auch Entspannungsmaßnahmen gebräuchlich. Die Nerven müssen krankheitsbedingt in besonderem Maße geschont und beruhigt werden, was sich dank ayurvedischen Traditionen wie Yoga, Entspannungsbädern und entspannenden Ölmassagen wunderbar erreichen lässt. Die westliche Medizin beurteilt das symptom- und schmerzlindernde Potenzial dieser Behandlungsansätze als durchaus positiv und viele MS-Patienten fühlen sich nach einer ayurvedischen Anti-Stress-Therapie deutlich wohler.

6. Verhaltenstherapie mit Ayurveda

Ayurvedische Therapie vermittelt in vielerlei Hinsicht eine heilsame Lebenseinstellung. Geregelte Schlafzeiten, eine entspannte Alltagsplanung, positives Denken – es ist die Gesamtheit aller Maßnahmen zum Verhaltenstraining, die sich schonend und somit entzündungshemmend auf die Nerven auswirkt. Es gibt sogar ein explizites Erfolgserlebnis einer Ayurveda-Therapie bei Multipler Sklerose aus dem Kurort Bad Kissingen. Eine MS-Patientin, die dort wegen schwerer Symptome im Rollstuhl ihre Behandlung begann, tanzte am Ende ihres Aufenthalts überglücklich für ihre Therapeuten. Diese Geste zeigt, wie sehr die persönliche Einstellung zur Erkrankung die Symptome beeinflussen und durch positive Herangehensweise entschärfen kann.

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