Du hast Bauchschmerzen und Dein letzter Toilettengang ist auch schon wieder ein paar Tage her? Dann leidest Du mit großer Wahrscheinlichkeit unter Verstopfung. Einem Drittel der Deutschen geht es zeitweise wie Dir und ein Viertel der über 60-Jährigen hat sogar mit chronischer Verstopfung zu kämpfen. Neben ausbleibendem Stuhlgang und einem Gefühl der unvollständigen Entleerung, müssen Betroffene sehr stark pressen, um den extrem harten Stuhl abzusetzen.
Häufig sind mangelnde Bewegung, eine geringe Flüssigkeitszufuhr, die Unterdrückung des Stuhlgangs und ballaststoffarme Kost die Ursache für eine Verstopfung des Darms. Meist treten mehrere Faktoren ursächlich in Erscheinung. Der Einsatz von Ayurveda gegen Verstopfung betrachtet die Patienten ganzheitlich und packt Deine Verdauungsprobleme direkt an ihrer Wurzel.
Durch konkrete Empfehlungen zu ayurvedischer Ernährung und möglichen Lebensstilanpassungen, kannst Du Deine Verdauung anregen und einer Verstopfung in Zukunft vorbeugen. Wir erklären Dir, wie Du Ayurveda bei Verstopfung anwenden kannst, welche Ursachen aus ayurvedischem Blickwinkel zu Deinen Verdauungsproblemen führen und welche bestimmten Ayurveda Mittel gegen Verstopfung helfen.
Der Ursprung Deiner Verstopfung aus ayurvedischer Sicht
Im Ayurveda leidest Du unter Verstopfung, wenn Du nicht mindestens einmal täglich zum Stuhlgang auf Toilette gehst. Ist es Dir nicht möglich, Deinen Darm zu entleeren, ist aus ayurvedischer Sicht Dein Verdauungsfeuer geschwächt. Meist kommt eine Schwächung des Verdauungsfeuers durch ungesunde Ernährung und eine schlechte Lebensweise zustande. Dadurch bilden sich Ama, Stoffwechselschlacken, die Dein Körper nicht ausscheiden kann. Ama erkennst Du an weißen Belägen auf der Zunge, einem Schweregefühl, Antriebslosigkeit und Gewichtszunahme.
Sammeln sich zu viele Stoffwechselprodukte in Deinem Körper an, stört das langfristig das Gleichgewicht Deiner drei Doshas. Da das Vata-Dosha seinen Sitz im Dickdarm hat, kann es passieren, dass sich bei einer Störung durch Deine ungesunde Lebensweise zu viel Vata in Deinem Unterleib ansammelt und zu Verstopfung führt. Aber auch ein zu hohes Kapha bringt Deine Verdauung zum Erliegen und äußert sich in hartem Stuhl und seltener Darmentleerung. Außerdem besteht eine enge Verbindung zwischen Deiner psychischen Gesundheit und Deinem Darm. Gerät Deine Verdauung aus der Balance, lohnt es sich aus ayurvedischer Perspektive, ebenfalls einen Blick auf Deine Psyche zu werfen.
Ayurveda Mittel gegen Verstopfung – so helfen die indischen Weisheiten
Beim Einsatz von Ayurveda gegen Verstopfung geht es in erster Linie darum, Deinen Körper ganzheitlich zu heilen und seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Eine tiefgreifende Reinigung durch eine ayurvedische Panchakarma Kur gehört als grundlegende Behandlung zur Therapie. Bei dieser Kurform leiten Ayurveda-Therapeuten die Stoffwechselschlacken aus Deinem Körper, indem sie Dich mit hochwertigen Ölen massieren, um so die Toxine aus den Geweben zu lösen. In einem nächsten Schritt dienen Einläufe und Spülungen zur Ausleitung der Gifte. Eine begleitende Einnahme von Kräuterpräparaten unterstützt Deinen Körper bei seiner Revitalisierung und regt Deine Verdauung an.
In ihrer 2011 durchgeführten Studie “Eine Open-Label Studie zur Evaluierung der Wirksamkeit und Sicherheit von TLPL/AY/01/2008 bei der Behandlung funktioneller Verstopfung” überprüften Renuka Munshi und weitere Forscher die Wirkung der berühmten ayurvedischen Triphala-Kräutermischung. Bei 79% der Studienteilnehmer konnte bereits nach 2 Wochen der Präparateinnahme eine deutliche Verbesserung Ihrer Verstopfungssymptome erreicht werden.
Ist Dein Organismus nach seiner Panchakarma Kur einmal komplett gereinigt, lohnt es sich für Dich, einen Blick auf Deine Ernährung und Deinen Lebensstil zu werfen, um Faktoren zu identifizieren, die Deine Verdauung beeinträchtigen. Im Ayurveda hilft bei Verstopfung eine dosha-orientierte Umstellung Deiner Ernährung, die Vata und Kapha in Deinem Körper reduziert. Gleichermaßen ist die Etablierung eines neuen Lebensstils mit mehr Bewegung, weniger Konsumgiften und regelmäßigen Abläufen wichtig, um Deine Verstopfung zukünftig zu vermeiden.
Verdauungsprobleme lindern und vorbeugen – 9 Tipps für Ayurveda bei Verstopfung
1. Bewege Dich ausreichend
Um einer Verstopfung vorzubeugen, solltest Du Dich täglich mindestens 30 Minuten lang bewegen. Leichtes Joggen oder schnelles Gehen sind ein guter Weg, um Deine Verdauung anzukurbeln. Achte dabei auf Nasenatmung, denn sonst trägst Du eher zur Verspannung, statt zur Entspannung bei.
2. Sorge für Entspannung
Damit Du Dein Vata in Balance hältst oder es sogar reduzierst, solltest Du ausreichend Entspannung in Deinen Alltag integrieren. Meditation oder Atemübungen helfen Dir dabei, Dein Nervensystem zu beruhigen und Deinen Dickdarm zu entspannen.
3. Integriere ayurvedische Heilkräuter in Deinen Alltag
Die ayurvedische Medizin verfügt über eine Vielfalt an unterschiedlichen Heilkräutern. Bei Verstopfung helfen Dir Anis, Kardamom, Pfefferminze, Fenchel und Brennnessel am besten. Aber auch die berühmte Kräutermischung Triphala unterstützt Deinen Körper bei seiner Entgiftung.
4. Passe Deinen Lebensstil an
Regelmäßige Abläufe helfen dabei, Dein Vata im Gleichgewicht zu halten und geben Deinem Körper Sicherheit. Achte darauf, geregelte Mahlzeiten zu Dir zu nehmen und frühzeitig schlafen zu gehen. Das regelmäßige Essen unterstützt Deine Darmtätigkeit. Das Mittagessen sollte Deine Hauptmahlzeit sein und es empfiehlt sich, Dein Abendessen vor 19 Uhr zu verzehren.
5. Ernähre Dich doshagerecht
Deine Verstopfung kannst Du wunderbar mit Deiner Ernährung beeinflussen. Wähle dabei Nahrungsmittel, die Vata und Kapha in Deinem Körper reduzieren und dabei helfen, das natürliche Gleichgewicht wiederherzustellen.
Frisch zubereitete Gerichte aus lokalem Gemüse sollten Deine Diät dominieren. Ballaststoffreiche Blattgemüse oder Obstsorten, wie Papaya, regen Deine Darmtätigkeit an und gleichen Dein Vata aus. Bei sehr hartnäckiger Verstopfung schenken Dir quellende Floh- oder Leinsamen Linderung, die Du unter Deine Speisen mischst.
6. Nimm ausreichend Flüssigkeit zu Dir
Am besten beginnst Du Deinen Tag direkt mit einem Glas lauwarmen Wasser, das Du gern mit Honig oder Zitrone verfeinern kannst. Über den Tag verteilt empfiehlt es sich, mindestens zwei Liter Tee oder Wasser zu trinken, um Deinem Darm ausreichend Flüssigkeit zuzuführen.
7. Verzehre gesunde Fette
Deine Darmschleimhaut stärkst Du vor allem durch gesunde Fette. Um eine ausreichende Aufnahme gesunder Fette zu gewährleisten, kannst Du bei jeder Mahlzeit einen Esslöffel Ghee, Leinöl oder Olivenöl auf Dein Essen geben.
8. Massiere Deinen Bauch mit Vata-Öl
Eine sanfte Bauchmassage mit Vata-Öl fördert Deine Darmentleerung. Massiere dabei für fünf Minuten die Region um Deinen Bauchnabel im Uhrzeigersinn. Die Selbstmassage führst Du am besten nach dem Essen und vor dem Schlafengehen durch.
9. Buche eine Ayurveda Kur
Eine reinigende Ayurveda Kur hilft Deinem Körper dabei, alle Stoffwechseltoxine auszuscheiden und sich komplett zu regenerieren. Genieße wohltuende Ganzkörpermassagen und fühle Dich nach der Ausleitung der Stoffwechselgifte ganz leicht und dynamisch. Eine ausführliche Konsultation mit Deinen Ayurveda-Ärzten gibt Dir Aufschluss über Deinen Dosha-Typ und empfohlene Ernährung.