Ob morgens gleich nach dem Aufwachen, in Bus und Bahn oder in der Mittagspause – Der ständige Blick auf das Handy begleitet uns den ganzen Tag. Mit Vibration, blickenden Lichtern und pfeifenden Tönen verlangt unser Smartphone regelmäßig nach Aufmerksamkeit. Nur mal kurz auf Nachrichten überprüfen, die Mails checken und schauen, was in den sozialen Medien so passiert ist und schon verliert man sich in den unendlichen Möglichkeiten, die Handy und Internet bieten.
Inzwischen wird das doch so praktische Smartphone häufig als Last empfunden. Stress, Probleme beim Einschlafen und Konzentrationsschwäche können die Folgen sein. Als Lösung für dieses Problem nennen Viele den Trend des Digital Detox, um endlich mal wieder zur Ruhe zu kommen. Was genau das ist und wie Du es schaffst, weniger Zeit am Smartphone und im Internet zu verbringen, erfährst Du in diesem Blogartikel. Wir geben Dir hilfreiche Tipps für Deine digitale Auszeit.
Was ist Digital Detox?
Digital Detox, zu Deutsch digitale Entgiftung, bezeichnet eine Methode, um den exzessiven Gebrauch von digitalen Medien zu verringern. Innerhalb von einer bestimmten Zeitspanne soll auf die Nutzung von digitalen Geräten wie des Smartphones, Fernsehers oder PCs vollständig verzichtet werden, um Stress zu reduzieren und wieder mehr Zeit im richtigen Leben zu verbringen.
Warum digital Detox? – Das Problem mit Smartphone & Co.
Studien zufolge schauen wir im Schnitt rund 200 Mal aufs Handy. Viele der Aktionen, die dabei getätigt werden, dauern weniger als 30 Sekunden. Wissenschaftler legen die Vermutung nahe, dass der Blick auf das Handy inzwischen automatisiert abläuft und wir uns nicht immer bewusst dazu entscheiden. Dazu kommt, dass Handys heute immer mehr Funktionen übernehmen. Sie fungieren als Kamera, Wecker, Rezeptbuch, Einkaufsliste, Stadtplan, Kalender und vieles mehr. So kommt es, dass wir beispielsweise nur kurz schauen wollen, wie spät es ist und dann, wenn das Handy schon in der Hand ist, auch gleich noch kurz die sozialen Medien überprüfen oder ähnliches. Insgesamt nutzen viele Menschen ihr Smartphone im Schnitt für 3 bis 5 Stunden am Tag.
Die sogenannte Fear Of Missing Out wird in den letzten Jahren immer mehr zu einem Begriff, der im Zusammenhang mit der Smartphone Nutzung fällt. Kann man zu lange nicht auf das Handy schauen, so wächst die Angst, wichtige News oder die neuesten Social Media Trends zu verpassen. Dass dies ein hohes Maß an Stress bedeutet, ist offensichtlich. Im schlimmsten Fall kann es aufgrund des dauerhaften digitalen Stresses sogar zu einem Burnout kommen.
Es empfiehlt sich also, sein eigenes Smartphone Verhalten einmal zu beobachten und zu überdenken. Im Folgenden geben wir Dir einige Tipps, wie Du Deine Nutzungszeit der digitalen Medien mit einem digitalen Detox verringern kannst.
Tipps zum Handy-Detoxen: Wie kann man weniger am Handy sein?
1. Vorbereitung auf den digitalen Detox
Mach Dir vor Deinem Handy und Internet Detox klar, was sich alles durch eine geringere Smartphone Nutzung in Deinem Alltag verändern wird. Stelle Dir selbst einige Fragen, zum Beispiel wie Du Kontakt zu anderen Menschen aufrechterhalten kannst, was Du mit in der Zeit anstelle der Mediennutzung tun willst und wie lange Dein online Detox sein soll. Plane am besten einige Aktivitäten, die Dir Spaß machen und guttun, wie Spieleabende mit Freunden oder Spaziergänge in der Natur.
2. Digital Detox App
Dies klingt wahrscheinlich im ersten Moment ein wenig Paradox. Eine App nutzen, um weniger am Handy zu sein? Tatsächlich gibt es Digital Detox Apps, die aufzeichnen, wie oft Du Dein Handy entsperrst und wie lange Du Dein Smartphone aktiv nutzt. Das kann für einige Smartphone Nutzer durchaus schockierend, aber auch erkenntnisreich sein. Das eigene Nutzungsverhalten schwarz auf weiß vorgehalten zu bekommen, kann der erste Schritt sein, sich zu einem Handy-Detox zu motivieren.
3. Digital Detox im Urlaub
Ein Urlaub ist der ideale Zeitpunkt, um mit einer Digital Detox Kur zu beginnen. Du hast Abstand zu Deinem gewohnten Umfeld und Deinem typischen Tagesablauf, an den oft die Nutzung der digitalen Medien gekoppelt ist. Eine Reise ist außerdem die Zeit, Dich besonders um Dich selbst und Deine Bedürfnisse zu kümmern und in der viele andere aufregende Aktivitäten möglich sind. Achte darauf, nach dem Medien Detox im Urlaub nicht gleich wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen, sondern verwende diese Zeit, um Dein Nutzungsverhalten zu reflektieren und gegebenenfalls auch im normalen Alltag längerfristig zu ändern.
4. Smartphone-freie Zonen und Zeiten
Für Deinen Digital Detox ist es hilfreich, Zeiten festzulegen, zu denen Du Dein Smartphone einfach mal abschaltest. Am besten eignen sich die Phasen kurz nach dem Aufstehen, um ausgeruht und stressfrei in den Tag starten zu können oder abends ab einer bestimmten Uhrzeit, um zur Ruhe kommen zu können. Dank digitaler Entgiftung kann sich so Deine Schlafqualität nachweislich bessern.
Weitere Tipps, die Dir helfen können, besser einzuschlafen, findest Du hier.
Um nicht in Versuchung zu kommen und einen noch erholsameren Effekt zu erzielen, verbanne digitale Geräte aus dem Schlafzimmer und mach dieses zu einer Smartphone-freien Zone. Nach und nach kannst Du beschließen, auch an anderen Orten auf das Smartphone zu verzichten, wie beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln oder in der Mittagspause. Das Wichtigste ist hierbei, sich an die eigenen Vorgaben zu halten, was vor allem zu Beginn einiges an Disziplin erfordert.
5. Funktionen auslagern
Um nicht so stark auf das Handy angewiesen zu sein, solltest Du bestimmte Dienste auslagern. Lege Dir einen Wecker zu, damit der erste Blick nach dem Aufwachen nicht auf das Smartphone fällt. Generell kannst Du Dir überlegen, in welchen Bereichen Du wieder auf analoge Hilfsmittel zurückgreifen kannst.
6. Das Umfeld über Deinen digitalen Detox informieren
Ein Digital Detox von Messengerdiensten wie Whatsapp mag zunächst problematisch erscheinen. Studien haben herausgefunden, dass bei 57% der Nutzer die Erwartungshaltung besteht, auf eine gesendete Nachricht sofort eine Antwort zu erhalten. Das erzeugt natürlich enormen Stress. Um dem entgegenzuwirken, kannst Du deinen Bekannten mitteilen, dass Du versucht, weniger Zeit am Handy zu verbringen und es daher etwas dauern kann, bis Du antwortest. Beantworte Nachrichten nur, wenn Du auch wirklich Zeit dafür hast, um diesem Druck und Stress entgegenzuwirken. Du wirst wahrscheinlich feststellen, dass aufgrund Deiner digitalen Abstinenz nichts Schlimmes passiert, auch wenn Du nicht sofort auf Nachrichten regierst.
7. Smartphone zu Hause lassen
Für einen digitalen Detox ist es sinnvoll, das Smartphone einfach mal zu Hause zu lassen, wenn man draußen unterwegs ist. Denn hast Du Dein Handy nicht dabei, so kannst Du auch nicht ständig draufschauen und Du entziehst Dich dem Druck der ständigen Erreichbarkeit. Anfangs kann dies sehr ungewohnt sein und sich seltsam anfühlen. Doch nach einiger Zeit wirst Du merken, wie entlastend das sein kann.
8. Weniger Töne, weniger Push-Nachrichten
Handys und Apps sind darauf programmiert, Dich immer wieder ans Handy zu locken. Hast Du eine Neue Nachricht, neue Follower, Likes oder hat einer Deiner Bekannten ein neues Bild hochgeladen, so wirst Du durch blickende Pushnachrichten jederzeit darüber informiert. Oft begleitet von Vibration und Tönen wachsen die Neugier und das Bedürfnis zu überprüfen, ob man auch ja nichts verpasst. Dies sorgt im Alltag immer wieder für starke Ablenkung von anderen Aufgaben.
Für eine digitale Entgiftung ist es hilfreich, das Handy öfters mal auf stumm oder auch mal ganz auszuschalten. Zudem lassen sich bei den meisten Apps die Push-Benachrichtigungen in den Einstellungen deaktivieren. Alternativ bietet sich auch der Flugmodus an, um mal für längere Zeit offline zu sein.
9. Digital Detox-Day
Du kannst Dir vornehmen, mal bewusst einen Tag offline zu gehen. Plane spaßige Aktivitäten, verbringe Zeit mit Freunden oder draußen in der Natur. Vielleicht wirst Du merken, dass Du die Zeit am Handy gar nicht vermisst. Auch ein ganzes Wochenende ohne Handy kann sich sehr erholsam anfühlen und Deinen Stress merklich reduzieren.
Fazit
Du siehst also, ein Digital Detox ist auch in der heutigen Zeit alles andere als unmöglich. Mit einfachen Tricks und ein wenig Disziplin kannst Du Deine Nutzung von digitalen Medien reduzieren und so stressfreier leben. Es kann sich lohnen, einmal selbst zu beobachten, wie oft und wie lange Du digitale Medien nutzt. Bedeutet das Smartphone für Dich häufig Stress, Druck und Ablenkung von wirklich wichtigen Dingen, dann ist es Zeit für eine kleine Pause von digitalen Medien und für digitale Entschleunigung.
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