Eine Fangopackung ist ein wahres Wundermittel gegen Schmerzen am Bewegungsapparat, gegen Verspannungen, Verletzungen oder Hautprobleme. Der Heilschlamm kann auf verschiedenste Art und Weise angewandt werden und entspannt Körper und Geist. Besonders beliebt sind Fangokuren im wunderbaren Italien, aber auch im deutschsprachigen Raum kommt Fango vor.
Was ist Fango?
Fango ist ein italienisches Wort, das im Deutschen so viel wie „heilsamer Schlamm“ bedeutet. Bei dem Heilschlamm werden zwei Arten unterschieden. Einmal gibt es den organischen Fango (auch italienischer Fango), welcher sich aus Ton oder Lehm, Thermalwasser und Algen bzw. Mikroorganismen zusammensetzt. Das besondere beim organischen Fango ist, dass dieser 60 Tage lang unter stetiger Zugabe von Thermalwasser reift. Der organische Fango wird besonders in Italien verwendet.
In Deutschland kommt meist anorganischer Fango zum Einsatz. Beim anorganischen Fango wird auf den langen Reifungsprozess verzichtet – die Heilwirkung basiert auf der besonderen mineralischen Zusammensetzung. Die feste Komponente des Schlamms wird zunächst aus Vulkangestein gewonnen, zu Pulver verarbeitet und dann je nach Indikation mit Mineral- oder Thermalwasser gemischt. Je nach therapeutischem Zweck wird anorganischer Fango noch mit Radon, Schwefel oder Sole angereichert und kann dann in Form einer warmen Packung aufgetragen werden.
Wo kommt Fango her?
Fango wird aus Mineralgestein gewonnen. Ein enormes Vorkommen an natürlichem Fango gibt es beispielsweise im italienischen Abano, aber auch bei uns ins Deutschland, zum Beispiel in der Eifel oder in Bad Neuenahr.
Abano Terme in Norditalien
Ursprung des Mineralschlamms
Bereits die alten Römer wussten um die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Fangos, welcher damals unterstützend zur Wundheilung von Verletzungen oder zur Behandlung von Rheuma-Leiden genutzt wurde. Es heißt sogar, die Römer hätten Ihre Gefangenen mit Mineralschlamm stark für Gladiatorenkämpfe gemacht.
Uns überrascht das nicht! Denn noch heute helfen uns die im Fango enthaltenen Stoffe wie Kieselsäure, Eisenoxid, Tonerde und Magnesium bei Wundheilung, Entspannung und Regeneration. Auch bei einer Reihe gesundheitlicher Beschwerden ist die Fangopackung ein Weg, die Probleme deutlich zu lindern.
Anwendung: Wie werden Fangopackungen eingesetzt?
Fango kann man auf unterschiedlichste Art anwenden. Man kann ihn sogar in kleinen Mengen essen, sodass er seine Wirkung von innen entfalten kann. Am häufigsten kommt der Fangoschlamm jedoch als Fangomassage, als Fangobad oder eben als Wärmepackung zum Einsatz.
Bei der Packung wird der Fangoschlamm zunächst auf etwa 45 Grad erhitzt und dann auf den Körper des Patienten aufgetragen. Meist werden Rücken und Beine dabei großzügig bedeckt. Die warme Fangopackung gibt langsam und gleichmäßig die wohltuende Wärme an den Körper ab, welche die tiefe Durchblutung des Gewebes stimuliert. Die Muskulatur entspannt sich und Schmerzen werden gelindert. Damit die Wärme tief in das Gewebe gelangt, sollte die Anwendung übrigens etwa 20 bis 40 Minuten dauern.
Das Einhüllen des Fango-Patienten in Decken fördert den Schwitzprozess. Die Wärme, wie auch die Mineralstoffe ziehen tief in das Gewebe ein. Damit ist die Anwendung mit dem warmen Schlamm auch die ideale Vorbereitung für eine Massage oder auch für Physiotherapie, da sie die Durchblutung fördert, Schmerzen gelindert werden, die Muskulatur sich entspannt und es zur Lockerung des Bindegewebes kommt.
Zur Wirkung: Was kann Fango?
In natürlichem Fango, der sich aus Thermalwasser, Ton, Algen und Mikroorganismen zusammensetzt, können erhebliche Mengen an Magnesium, Eisen, Calcium und weiteren Mineralstoffen nachgewiesen werden. Aber wie genau wirken diese Inhaltsstoffe sich auf unsere Gesundheit aus?
Magnesium ist wichtig für eine normale Muskelfunktion. Auch für unseren Energiestoffwechsel ist Magnesium unverzichtbar. Durch eine Fangopackung kann Magnesium direkt über die Haut aufgenommen werden und auf diesem Wege besser an Gewebe und Knochen transportiert werden, als durch eine orale Aufnahme. Bei vielen Menschen, die unter Nahrungsunverträglichkeiten, chronischen Entzündungen oder einer geschädigten Darmflora leiden, kann durch die Verdauung nicht genügend Magnesium absorbiert werden. Hier kann die Schlamm-Anwendung Abhilfe schaffen.
Eisen oder Eisenoxid ist wichtig für die Zellatmung und stärkt unsere Immunabwehr. Ebenfalls kann sich Eisen positiv auf die Darmschleimhaut ausüben. Da der Körper Eisen nicht selber produzieren kann, muss es von außen aufgenommen werden, zum Beispiel in Form einer Fangopackung.
Calcium ist wichtig für den Knochenaufbau, steuert die Muskelfunktion und stärkt den Herzmuskel. Wenn unserem Körper zu wenige basische Mineralien zur Verfügung stehen, wenn wir uns zum Beispiel über einen langen Zeitraum nicht gesund genug ernähren, wird Calcium aus den Knochen abgebaut. Mit einer Fango Trinkkur oder Fangopackungen können Beschwerden vorgebeugt werden.
Unterstützend kommt noch hinzu, dass der Fangoschlamm allgemeines Wohlbefinden und Entspannung fördert.
Bei welchen Beschwerden oder Krankheiten kann eine Packung mit Fango heilsam wirken?
- Rückenschmerzen
- Schulter- und Nackenschmerzen
- Muskelverspannungen
- Erkrankungen des gesamten Bewegungsapparates (Wirbelsäulenerkrankungen, Erkrankungen der Gelenke wie Arthrose, Rheumatoide Arthritis, Fibromyalgie, etc.)
- Sportverletzungen
- Harnwegserkrankungen
- Stoffwechselerkrankungen
- Hauterkranken wie Akne, Psoriasis oder Ekzeme
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