Heute nehmen wir Dich mit auf eine kleine Gourmetreise durch die italienische Küche. Wir verraten Dir, woher die beliebtesten Klassiker kommen und stellen Dir vielleicht auch die eine oder andere Spezialität vor, die Du noch nicht kanntest. Außerdem erfährst Du, in welchen Regionen Du während Deiner Genussreise auf Trüffelsuche gehen kannst und wo es die besten Weinproben gibt. Uns läuft jetzt schon vor lauter Köstlichkeiten das Wasser im Mund zusammen. Willkommen in Italien!
Typische Geschmäcker und Zutaten der italienischen Küche
Ob es wohl ein Zufall ist, dass die italienische Nationalflagge eine Trikolore aus Grün, Weiß und Rot ist? Schon verblüffend, denn viele der typischen Zutaten in italienischen Speisen tragen genau diese Farbtöne. Stell Dir zum Beispiel nur mal Tomate-Mozzarella mit frischem, saftig-grünem Basilikum, oder Spaghetti mit Rucola und feurig-rotem Chili vor.
Italienische Speisen sehen aber nicht nur schön aus, sondern sind auch immer wieder ein wunderbares Geschmackserlebnis. Aber was genau sind eigentlich die entscheidenden Komponenten der italienischen Gaumenfreuden?
Zu den typischen Zutaten, die in italienischen Rezepten nicht fehlen dürfen, gehören Knoblauch, hochwertiges Olivenöl, sonnengereifte Tomaten, aromatischer Rosmarin und natürlich Basilikum, ein Kraut, welches in seinem Aroma nicht italienischer sein könnte und einfach zur italienischen Küche passt, wie das Kolosseum nach Rom. Ergänzend sorgen diverse Käsesorten für Genuss. Die am häufigsten verwendeten wären da: Mozzarella, Ricotta, Burrata, Gorgonzola und natürlich würziger Hartkäse wie Parmesan oder Pecorino.
Was Gemüse angeht, greifen die Italiener bei ihren Gerichten neben Tomaten auch gerne noch zu Artischocken, Auberginen, Kapern, Paprika, Pilzen, Oliven und Zucchini.
Im Folgenden stellen wir Dir ein paar der beliebtesten Gerichte der italienischen Küche vor, die wir auch in Deutschland nicht mehr missen wollen.
Die beliebtesten Gerichte der italienischen Küche
Das sind die besten italienischen Klassiker, die bei keiner kulinarischen Reise fehlen dürfen:
Antipasti
Vor dem Hauptgang genießen die Italiener erst mal ihre Antipasti. Eine bunte Vielfalt aus mariniertem Gemüse, eingelegten Artischocken, Champignons oder Oliven kommen auf den Vorspeisenteller. Bereits im antiken Rom genossen Aristokraten die kleinen Häppchen vor dem Hauptgang.
Was wir nicht wussten: Schon damals waren Antipasti das Produkt eines lebendigen Waren-Austauschs der Mittelmeerkulturen. Der Mittelmeerraum ließ sich nämlich bereits zu Zeiten des Antiken Roms relativ sicher befahren, anders als der Atlantik. Folglich sind die heute so italienischen Antipasti eigentlich das Resultat einer wilden Fusionsküche mit für damalige Verhältnisse exotischen Einflüssen aus Griechenland und sogar Ägypten.
Pasta
Wie genau die Nudeln nach Italien kamen, weiß niemand ganz genau. Es gibt Verfechter der Theorie, Marco Polo habe die Nudeln aus China eingeführt. Allerdings gibt es auch Hinweise darauf, dass die umschwärmte Teigware schon viel früher da war: Forscher entdeckten Abbildungen von Geräten zur Nudelherstellung an etruskischen Gräbern aus dem 4. Jahrhundert. Die Etrusker waren ein antikes Volk in Etrurien (heute Mittelitalien). Demnach gäbe es in Europa bereits seit der griechischen Antike Pastagerichte.
Aber wie dem auch sei, Italiens Pasta hat uns allen schon so einige Genuss-Momente bereitet! Die beliebtesten Sorten bzw. Pasta-Formen sind Spaghetti, Penne, Lasagne, Ravioli oder auch Gnocchi (mit Kartoffel-Teig). Als Saucen-Variationen haben sich Arrabbiata, Aglio e Olio, ragú alla bolognese, Carbonara, Pomodoro oder auch Puttanesca durchgesetzt.
Pizza
Kommen wir zum nächsten kulinarischen Highlight der landestypischen Küche! Dünner Hefeteig, getoppt von einem Klecks fruchtiger Tomatensauce und zartem Mozzarella di Bufala, zusammen mit einer Handvoll frischer Beläge im Steinofen hochgebacken – das ist Italien. Wer schon mal durch Italien gereist ist, der weiß allerdings auch, dass es regional ziemlich große Unterschiede geben kann, was die Vorstellung einer perfekten Pizza angeht.
So ist der Teig in Rom eher dünn und knusprig, die Pizza kann sogar einen leicht verkohlten Rand haben. Außerdem kommt Olivenöl in den Teig. Bei der neapolitanischen Pizza ist der Teig etwas dicker und weicher. Das Besondere ist aber vielmehr die Backzeit, denn neapolitanische Pizza bleibt nur besonders kurz im Ofen, genau genommen 60 – 90 Sekunden, aber dafür bei heißen 485 Grad.
Welche „Sorte“ Pizza Du bevorzugst, testest Du bei Deiner kulinarischen Reise am besten selbst. Bei den Italienern scheiden sich hier nämlich die Geister und es kommt nicht selten zu hitzigen Diskussionen.
Risotto
Ein weiterer beliebter „primo“, also Erster Gang in Italien, ist Risotto. Wenn man nach Risotto-Rezepten sucht, ist auch hier die Liste schier unendlich. Es gibt Gemüse-Risotto mit Spargel, Spinat oder Kürbis, Risotto mit Garnelen oder ganz klassisch mit Pilzen. Dann gibt es exotischere Varianten wie schwarzes Risotto, bei dem der Reis seine Farbe durch Tintenfischtinte erhält.
Ein weiterer Klassiker aus dieser Rubrik ist Safran-Risotto, welches einfach fantastisch herzhaft und cremig ist!
Süßes
Genau wie Pizza, Pasta und Mozzarella, sind auch „Gelato, Panna Cotta und Tiramisu“ längst im deutschen Sprachgebrauch angekommen. Das italienische Eis zählt zu den besten der Welt und ist daher auch bei uns im Sommer nicht mehr wegzudenken. Zu den beliebtesten Sorten gehören Schokolade, Sahne, Stracciatella, Erdbeere, Zitrone, Pistazie und Haselnuss. Die Rezepte bestehen aus ein paar ausgewählten Zutaten und wenig Schnickschnack.
Eine weitere kulinarische Spezialität der italienischen Küche ist Panna Cotta, eine Creme aus Sahne, Zucker und Gelatine, die sich größter Popularität erfreut. Zu dieser feinen Süßspeise, deren Name übersetzt „gekochte Sahne“ lautet, werden gerne Saucen aus Heidelbeeren oder roten Früchten serviert. Himmlisch!
Dann gibt es da noch das Kult-Dessert Tiramisu. Man erkennt es an den sich abwechselnden Schichten aus in Espresso getauchten Löffelbiskuits und der hellen Creme aus Mascarpone, Eigelb und Zucker. In manchen Rezepten wird auch Vanille verwendet. Am Ende wird das Ganze mit einer ordentlichen Portion Kakaopulver bestäubt und gekühlt. Tiramisu bedeutet übrigens „Zieh mich hoch“ – Vermutlich, da das Gericht so reichhaltig ist, dass man durch den Verzehr wieder „hochgezogen wird“, also zu Kräften kommt.
So sieht die perfekte Gourmetreise durch Italien aus
Du hast Lust auf Italien und die vielen Leckereien bekommen? Dann plane jetzt Deine Gourmetreise in den schönsten Landschaften Italiens!
Während einer erholsamen Genussreise kannst Du auch gleich mehrere Regionen miteinander verbinden und Dich so durch das gesamte Land schlemmen.
Wir starten den kulinarischen Urlaub in Norditalien, genau genommen in der Region Trentino-Südtirol! Der Besuch der Südtiroler Weinstraße könnte eine schöne Eröffnung Deiner Gourmetreise sein. Aufgrund des Einflusses der österreichischen und ungarischen Küche geht es hier ziemlich deftig zu. Nicht entgehen lassen solltest Du Dir die herzhaften Südtiroler Speckknödel und die beliebten Käsenocken mit Bergkäse. Nach einer ausgiebigen Weinverkostung schmecken diese Gerichte besonders gut!
Eine Region im Norden Italiens, die bei keiner Gourmet- oder Genussreise fehlen darf, ist Emilia-Romagna. Aus dieser Ecke kommen nämlich Lasagne, Tortellini, Cannelloni, Tagliatelle – und als ob das nicht genug wäre auch noch ragú (Bolognese), Parmaschinken, Aceto Balsamico und der auch hier so beliebte Hartkäse Parmesan. Besuche bei Deiner Reise in die Region auch die Kultur- und Gourmet-Stadt Bologna und lasse Dich verwöhnen!
Im Nordwesten des Landes gibt es eine weitere Region, deren Küche sehr beliebt ist, und zwar Ligurien. Es heißt, ganz Ligurien dufte nach Basilikum. Ob das stimmt, musst Du selbst herausfinden. Auf alle Fälle kommt hier das auch bei uns so beliebte grüne Pesto her (Pesto alla Genovese). Auch Focaccia (Fladenbrot aus Weizenmehl, Kräutern und Gewürzen) und torta di bietole (Mangold-Pastete) sowie italienischer Milchreiskuchen sind hier heimisch.
Du magst Trüffel und all das, was man aus ihnen zaubern kann? Dann sollte Deine Gourmetreise auf jeden Fall nach Piemont gehen! Genusstouristisch mischt Piemont nämlich ganz weit vorne mit, die Gastronomie gehört zu den besten des Landes. Hier kannst Du bei einer geführten Trüffelreise auf die Suche nach den edlen Pilzen gehen und Spannendes über deren Verarbeitung lernen. Auch Weine und Käse sind hier einfach nur himmlisch und werden Dich bei Deinem Aufenthalt treu begleiten.
In Mittelitalien gibt es eine Region, die Du bei Deiner Gourmetreise keineswegs verpassen darfst: die Toskana. Diese Region ist kulinarisch betrachtet mindestens genau so vielfältig wie sie es landschaftlich ist. Eine der beliebtesten Arten, sich in der Toskana zu erholen, ist daher eine Weinreise mit leckeren Wein-Verkostungen. Zwar haben alle italienischen Regionen eine große Vielfalt an unterschiedlichen Rebsorten und Weintypen zu bieten, dennoch ist die Toskana die beliebteste Region unter Weinliebhabern – gefolgt von Piemont, Trentino-Südtirol und Kampanien. Wie wäre es also mit einer Tour durch ein traditionelles Weingut, inklusive Weinprobe und Abendessen in der wunderschönen Toskana?
In Mittelitalien lohnt auch ein Besuch in Umbrien. Hier werden gerne herzhafte Suppen aufgetischt: Linsensuppe und umbrische Zwiebelsuppe zum Beispiel. Auch edle Trüffel werden in Umbrien serviert – eine Spezialität ist der typisch zylinderförmige Caciotta-Käse, den es auch mit Trüffeln gibt. Bei einer Feinschmeckerreise nach Umbrien kannst Du also auf Trüffelsuche gehen oder auch eine alte Olivenölmühle besichtigen. Hier gibt es natürlich auch erstklassige Olivenöl-Verkostungen.
Je mehr man in Richtung Süden kommt, desto mediterraner wird die Küche! Olivenöl, viel Gemüse und Fischgerichte geben hier den Ton an. Apulien beispielsweise, ist das Land des Olivenöls. Wenn Dich interessiert, wie das grüne Gold hergestellt wird, kannst Du eine der Ölmühlen vor Ort besuchen und in den Genuss des hochwertigen und gesunden Öls kommen.
Weiterhin soll es in Kalabrien die beste Pasta geben und Neapel ist ja bekanntlich die Geburtsstadt der Pizza. Auf der Mittelmeerinsel Sizilien musst Du unbedingt Arancini probieren. Das sind frittierte Reisbällchen, die mit unterschiedlichen Zutaten gefüllt werden. Diese ursprüngliche Resteverwertung hat sich zu einer köstlichen sizilianischen Spezialität entwickelt. Weitere Gaumenfreuden sind aufgrund der Präsenz des Meeres Sardellen, Sardinen, Fischsuppe oder gefüllte Tintenfische.
Bei einer Gourmetreise durch Italien entdeckst Du nicht nur vielfältige Landschaften und geschichtsträchtige Kultur, sondern auch jeden Tag eine andere regionale Spezialität. Sicher kannst Du auch das ein oder andere leckere Mitbringsel für Deine Lieben zu Hause mitnehmen.
Tipp: Du kannst bei Deiner Genussreise auch selbst aktiv werden. Zum Beispiel bei einem Kochkurs, in dem Du in die Geheimnisse der italienischen Küche eingeweiht wirst. Die Kochkurse werden in so gut wie allen Orten von Einheimischen angeboten. So hast Du danach auch zu Hause noch lange was von Deiner Reise. Ebenso sind die zahlreichen Wein- und Schlemmerstraßen, die es in jeder Region gibt, eine ausgezeichnete Möglichkeit, die lokalen Spezialitäten so zusagen am Wegesrand kennenzulernen. Entweder bei einer Wanderung, einer Radtour oder während einer Spritztour im Auto.
Italienische Sitten – Speisen wie die Italiener und kulinarische Fettnäpfchen vermeiden
Die Italiener haben ihre eigenen Sitten und Bräuche, vor allem auch was Essen angeht. Hier die wichtigsten Tipps für Deine Reise:
- Das typisch italienische Frühstück fällt eher klein aus. Es besteht aus einem Café oder Cappuccino und süßem Gebäck, welches zwischen Tür und Angel, oft auf dem Weg zur Arbeit eingenommen wird. Uns Frühstücksweltmeistern kommt dieses Ritual wohl eher hektisch vor. Aber da in Italien abends gut und spät gegessen wird, ist der Bedarf morgens nicht so groß.
- Mittagessen gibt’s in Italien zwischen 13 und 15 Uhr. Je weiter man sich gen Süden bewegt, desto später wird das Abendessen serviert. Vor 20 Uhr wirst Du fernab der Touristenregionen wohl vor verschlossenen Restaurant-Türen stehen.
- Bei den Hauptmahlzeiten werden oft komplette Menus gegessen, also erst die Antipasti, dann der erste Gang und danach das Hauptgericht.
- Ihre Spaghetti wickeln waschechte Italiener mit der Gabel auf, ohne einen Löffel zur Hilfe zu nehmen, geschweige denn die Spaghetti zu zerbrechen.
- Als Nachspeise gibt es Süßes, Obst – oder Käse!
- Nach dem Essen wird dann gern noch ein Kaffee getrunken, um die Verdauung anzuregen. Espresso ist hier die erste Wahl, denn Cappuccino gehört auf jeden Fall zum Frühstück.
- Zum Espresso wird oft ein Glas Wasser gereicht. Idealerweise sollte dieses vor dem Espresso getrunken werden, da es die Geschmacksnerven nach dem Essen reinigt und dafür sorgt, dass Du das Espresso-Aroma noch intensiver schmecken kannst.
- Wenn mehrere Personen gemeinsam ins Restaurant gehen, zahlt einer die komplette Rechnung und danach wird der Gesamtbetrag durch die Personenmenge geteilt – unabhängig davon, ob jemand ein, zwei Gläser Wein mehr oder weniger hatte.
- Sobald man in einem Café oder Restaurant Platz nimmt, wird das „coperto“ berechnet – eine Art Grundgebühr für das Gedeck und den Service. Trinkgeld, wie wir es kennen, ist daher eher unüblich. Wer aber besonders zufrieden ist, kann trotzdem ein paar Münzen dalassen.
Bei uns findest Du tolle Urlaubs-Angebote für Deine kulinarische Genussreise nach Italien. Wertvolle Informationen über Italien als Reiseland gibt es auch auf der offiziellen Seite der Italienischen Zentrale für Tourismus ENIT.