Interview mit Franzi von Nahrungsglück

Lesezeit: 6 Minuten


Heute gibt es ein spannendes Interview zum Thema “ayurvedisches Frühstück” mit der ganzheitlichen Ernährungs- und Ayurveda Medizin Beraterin Franzi.

Hallo Franzi! Wir freuen uns, Dich heute für unseren Blog interviewen zu dürfen. Magst Du Dich unseren Lesern einmal vorstellen? Wer bist Du und worüber schreibst Du auf Deinem Blog Nahrungsglück? Wobei kannst Du anderen Menschen helfen?

Ja sehr gern. Vielen Dank, dass ich mich vorstellen darf und über mein Herzensprojekt berichten kann. Ich bin Franzi von Nahrungsglück ganzheitliche Ernährungs- und Ayurveda Medizin Beraterin. Ich lebe im quirligen Berlin und genieße jede freie Minute auf unserem Grundstück in Brandenburg, wo ich mich im Garten verwirklichen kann. Hauptberuflich arbeite ich für ein Fastenunternehmen, wo ich gerade eine Ayurveda Fastenbox konzipiere.

Auf meinem Blog NAHRUNGSGLÜCK inspiriere ich mit meinen einfachen Rezepten und alltagstauglichen Ernährungstipps zu einem gesunden und nachhaltigen Lebensstil. Aktuelle und erfrischende Impulse gebe ich passend zur Jahreszeit in meinen regelmäßigen Online Ayurveda Kochworkshops. Wer sich eine ganz individuelle Ayurveda-Ernährungsberatung wünscht, kann sich jederzeit mit mir bei einem kostenfreien Vorgespräch dazu austauschen. Wenn sich die Corona-Lage bessert, finden auch wieder in kleinen familiären Gruppen Ayurveda Retreats statt. Mein kürzlich entwickelter Online Ayurveda Frühstücks-Kochkurs bringt auch schon viel Ayurveda nach Hause und inspiriert mit über 12 verschiedenen Ayurveda Frühstücksrezepten zu einem gesunden und vitalen Start in den Tag. Es gibt also jede Menge zu entdecken auf NAHRUNGSGLÜCK.

Wann hast Du angefangen, Dich für Ayurveda zu interessieren? Wie kam es dazu und inwiefern hat Ayurveda, das Wissen vom Leben, Dein eigenes Leben verändert?

Das Interesse für Ayurveda kam während meiner ersten Ausbildung zur ganzheitlichen Ernährungsberaterin auf, die ich nebenberuflich durchführte. Zu diesem Zeitpunkt war der Ayurveda noch etwas weiter weg für mich und die sogenannte Kirsche auf der Torte. Ich dachte damals schon, der Ayurveda wäre eine optimale Ergänzung zu meinem schulmedizinischen Ernährungswissen. Ich entschiede mich also nach Abschluss der ersten Ausbildung zu einer weiteren nebenberuflichen Weiterbildung. Diesmal durfte es der Ayurveda sein. Zugegeben tat ich mich anfangs schwer den Ayurveda zu verstehen. Dosha, Agni, Srotas, Dhatus und Malas – ich hatte nur noch Fragezeichen im Kopf.

Mit jedem weiteren Ayurveda Seminar, meiner Selbstpraxis und den gelesenen Ayurveda Lehrbüchern wurde der Ayurveda Tag für Tag zu einem liebevollen Lebensbegleiter für mich. Einmal verstanden, ist er so einfach im Alltag anzuwenden, macht Spaß, inspiriert und gibt so viele wertvolle Lösungen für eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise.

Der Ayurveda hat mich und bringt mich noch heute, Tag für Tag in meine ganz individuelle Balance. Ich habe es selbst in der Hand, verstehe meinen Körper und lerne ihn zu lesen und kann ihn bei der Gesunderhaltung wunderbar unterstützten. Dieses Naturheilkunde-Wissen lehrt dich keine Schulmedizin.

Ein ganz besonderes Highlight ist für mich auch die ayurvedische Küche. Ich liebe sie und kreiere so unglaublich gern neue Gerichte und Rezepte. Meine Ernährung hat sich durch den Ayurveda um ein vielfaches verändert und geht viel mehr auf meine Körperbedürfnisse ein.

Du hast ja selbst bereits verschiedenste Ernährungsformen ausprobiert. Wie ernährst Du Dich momentan und würdest Du sagen, dass die ayurvedische Ernährung eine der besten ist? Was macht diese Ernährungs- und Lebensform so gesund?

Das stimmt ich habe wirklich viel ausprobiert: Vegan, Low Carb, Paleo, basisch – es war einiges dabei und nichts hat mich damals zufrieden gestellt. Als Ernährungsberaterin, war das sehr frustrierend für mich. Seitdem ich Ayurveda kenne und anwende, ernähre ich mich sehr ausgewogen und koch fast immer frisch. Das heißt 90% meiner Ernährung sind frisches Obst und Gemüse der Saison mit nährenden Beilagen und Ballaststoffen, wertvollen Fetten aus Nüssen und Kernen. Die restlichen 10% machen hochwertige tierische Produkte aus. Das ist dann mal Fleisch, Fisch oder Käse – je nachdem worauf ich Lust habe. Meine Ernährung ist sehr abgestimmt auf meinem Körper und mein aktuelles Befinden. Ich würde es auch als intuitive Ernährung bezeichnen. Ich nutze meine Ernährung als Medizin und das zahlt sich aus, denn ich war seit über 2 Jahren nicht mal mehr erkältet.

Ich würde die ayurvedische Ernährungsweise nicht als die beste Ernährungsform beschreiben, aber als die individuellste Ernährungsform, die dich zu deiner körperlichen Bestform bringen kann. Der Ayurveda schließt nichts aus. Man kann also gut verschiedene Dinge kombinieren und an die individuellen Bedürfnisse der Person und an den Gesundheitszustand anpassen. Das macht den Ayurveda auch so besonders, die INDIVIDUALITÄT und die EINFACHHEIT in der Anwendung.

Du hast neulich einen Frühstücks-Kochkurs rausgebracht. Magst Du unseren Lesern verraten, wie sie mit einem ayurvedischen Frühstück gut in den Tag starten? Was kommt beim ayurvedischen Frühstück auf den Tisch, was nicht?

Oh ja, sehr gern. Ich liebe mein Ayurveda Frühstück und freue mich bereits am Abend zuvor darauf. Ein ayurvedisches Frühstück ist immer warm und sinnlich-duftend nach Vanille, Kardamom oder Zimt. Ein ayurvedisches Frühstück nährt dich, wärmt dich von innen und schenkt dir die nötige Energie und Vitalität am Morgen. Es hilft dir dabei deinen Körper morgens sanft aufzuwecken und zu aktivieren. Vor allem hält es dich lange satt, sodass du nicht snacken musst bis zum Mittag.

Auf einen Ayurveda Frühstückstisch kommt ein fertig gekochter warmer Getreidebrei aus Hirse, Polenta, Dinkelgrieß oder Haferflocken mit süßem saisonalem Obst. Alles wird mit Ghee und entsprechenden Gewürzen zubereitet und warm gegessen. Ergänzt wird das warme Frühstück mit verschiedenen Toppings: Kokosraspeln, Amla Fruchtmus, Mandelmus, Hanfsamen, Nüsse, Trockenfrüchte. Es gibt so viele tolle Möglichkeiten.

Eigentlich kommt alles das, was man von einem schön gedeckten Frühstückstisch kennt: Rührei mit Tomate, Joghurt mit frischem Obst, Käse, Salat und Brötchen NICHT auf einen Ayurveda Frühstückstisch. Aus ayurvedischer Sichtweise wäre so ein Frühstück viel zu schwer zu verdauen und auch die Kombination dieser „Zutaten“ Ursache für verschiedene Verdauungsbeschwerden.

Wie frühstücken Vata, Pitta und Kapha?

Ein Vata-Typ startet mit einer kleinen Portion warmen und befeuchteten Dinkelgrieß und gedünsteten süßem Obst in den Tag. Ein extra Löffel Ghee erdet den Vata-Typ ganz besonders. Ergänzt durch erhitzende Gewürze wie Zimt und Ingwer wird dem Vata-Typ morgens bereits wohlig warm und das Verdauungsfeuer aktiviert.

Der Pitta-Typ genießt eine nährende Portion warmen und süßen Milchreis (vegan) mit gedünstetem Obst. Durch die Zugabe von kühlenden Gewürzen wie Kardamom und ein extra Löffel Ghee wird das Pitta Dosha morgens ganz wunder balanciert und der Hunger gestillt.

Der  Kapha-Typ kann den Tag mit einer warmen Gewürzmilch beginnen, die den Stoffwechsel aktiviert und nicht belastet. Eine kleine Portion Porridge aus Hirse oder Polenta sind wunderbare Getreidesorten, die der Kapha-Typ mit gedünstetem Obst auch am Morgen genießen kann. Durch die Zugabe aktivierende Gewürze wird der träge Stoffwechsel des Kapha-Typs aufgeweckt und angekurbelt.

Wie sehen Deine ayurvedischen Morgenrituale (abgesehen von dem leckeren Frühstück) aus? Wann ist laut Ayurveda der beste Zeitpunkt aufzustehen und wie startet man sanft und dennoch kraftvoll in den Tag?

Ich starte gern 30 Minuten vor Sonnenaufgang in den Tag. Man nennt diese Zeit auch die Zeit des Schöpfers. Steht man zur Vata-Zeit auf, das ist in der Regel noch vor 06.00 Uhr morgens, fällt einem das Aufstehen leichter und der Geist ist klar, frisch und sehr aktiv. Das ist auch eine klare Empfehlung des Ayurvedas.

Nach dem Aufstehen reinige ich meine Zunge, nehme 1 TL Kokosöl und ziehe es für 5-10 Minuten im Mund hin und her. Währenddessen koche ich mir mein warmes Wasser auf, was dann während meiner 15 Minuten Meditation die optimale Temperatur hat, um es zu trinken. Danach geht’s ab in die Küche ein leckeres Ayurveda Frühstück zaubern. Das genieße ich dann in Ruhe mit meinem Partner. Danach geht’s noch raus eine Runde an die frische Luft und der Tag kann so richtig beginnen.

Möchtest Du zuletzt noch Dein absolutes Lieblingsrezept für ayurvedisches Frühstück mit unseren Lesern teilen?

Soooo gern. Der absolute Renner ist mein Lieblings-Apfel-Nuss-Porridge.

Du brauchst dafür:

  • 3 EL Haferflocken Zartblatt
  • 1 EL geschrottete Leinsamen
  • 1/2 EL Sonnenblumenkerne
  • 1/2 EL Kürbiskerne, gehackt
  • 1/2 EL Mandeln, gehackt
  • 200 ml Apfelsaft, zuckerfrei
  • 1/2 Apfel
  • 2 TL Ghee
  • 1 MS Kardamom
  • 1 MS Vanille
  • 1 kl. Stück Ingwer
  • Nussmus als Topping

Und so einfach geht’s:

Die Haferflocken über Nacht in Wasser einweichen (optional, verkürzt die Garzeit)

Am nächsten Morgen die Haferflocken, Leinsamen, Kürbiskerne, Mandeln & Sonnenblumenkerne mit dem Apfelsaft im Topf langsam köcheln lassen

Ist das Porridge schön cremig, nimm es vom Herd. Gib 1 TL Ghee & 1 MS Vanille dazu, Deckel darauf und ziehen lassen

Apfel waschen, halbieren und in kleine Stücke schneiden. Ingwer schälen und klein hacken. Die Apfelstücke mit dem Ingwer, 1 EL Wasser und 1 TL Ghee dünsten, abschließend mit Kardamom abschmecken

Das Porridge mit den Apfelstücken anrichten, als Topping mit deinem Lieblings-Nussmus (meins ist Mandelmus) und weiteren Nüssen garnieren.

Fit Reisen bei Instagram
Sitemap