Im heutigen Interview bekommen wir spannende Einblicke in Sri Lankas Safe-Travel Konzept. Nathalie Gütermann, Reisejournalistin und Sri-Lanka-Expertin, war vor Ort und berichtet uns von den dortigen Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen, von ihrer Quarantäne-Zeit im Hotel und natürlich von den tollen Ayurveda-Anwendungen sowie besten Aktivitäten und Ausflugszielen auf Sri Lanka.
Liebe Frau Gütermann, vielen Dank, dass Sie sich heute Zeit für das Interview mit uns nehmen. Sie sind nicht nur eine erfolgreiche TV-Produzentin, sondern auch eine gefragte Reisejournalistin und echte Expertin für den asiatischen Reisemarkt. Mögen Sie sich den Lesern, die Sie noch nicht kennen, einmal in Ihren Worten vorstellen?
Ja gerne. Ursprünglich stamme ich aus dem Schwarzwald. Nach meinem Journalistenstudium in der Schweiz produzierte und moderierte ich 10 Jahre lang meine eigene TV-Sendung “Nathalie’s Lifestyle” für Privatsender wie Tele 5 und RTL2, wanderte dann aber im Jahre 2005 mit Kind & Kegel nach Thailand aus. Nun lebe ich schon seit über 15 Jahren im Land des Lächelns, habe sämtliche Destinationen in Südostasien bereist und berichte darüber auf meiner Webseite www.Thailand-Lifestyle.com.
Anfang des Jahres 2021 war ich das erste Mal auf Sri Lanka und habe mich sofort in das Inselreich verliebt. 4 Wochen lang war ich unterwegs und danach dermaßen begeistert, dass ich mein zweites Asien-Portal kreierte: www.Srilanka-Lifestyle.com! Dort weise ich u.a. auf die aktuellen Corona-Regeln hin und gebe Tipps für eine spannende Rundreise. Im “Reise Blog” berichte ich außerdem ausführlich über meine Erlebnisse in Teeplantagen, Edelsteinminen oder den 6 historischen UNESCO-Kulturstätten sowie über traumhafte Hotels und Ayurveda-Resorts. Auf Sri Lanka kam ich zum ersten Mal mit dieser wunderbaren indischen Heilkunst in Berührung und bin seither ein echter Fan von Ayurveda-Kuren – vor allem von der “soften” Variante…!
© Nathalie Gütermann
Sie waren eine der ersten, die nach der Öffnung Sri Lankas Ende Januar dort hingereist ist. Die Tourismusbehörde von Sri Lanka hat ein einmaliges „Safe Travel“-Konzept erarbeitet, damit der Aufenthalt von ausländischen Gästen sicher und entspannt ablaufen kann. Wie wohl haben Sie sich tatsächlich während Ihrer Sri Lanka-Reise gefühlt? Wurden Ihre Erwartungen erfüllt?
Ich gehörte zu einer kleinen Delegation von Reiseveranstaltern und Journalisten, die vom singhalesischen Tourismusministerium am 21.1.2021 eingeladen wurden, um sich vor Ort von den Anti-Corona-Maßnahmen zu überzeugen. Von Thailand bin ich das Tragen von Masken gewöhnt, aber was die Tourismusbehörde auf Sri Lanka gegen die Pandemie unternimmt, schlägt alles und ist absolut vorbildlich. Ich fühlte mich von Anfang an sehr sicher. Alle Mitarbeiter am Flughafen trugen Schutzanzüge, Masken und zusätzlich sogar noch Gesichtsschutzschilder. Alle Koffer von Einreisenden wurden desinfiziert, ebenso wie unsere Schuhe. Touristen müssen sich grundsätzlich an die AHA-Regeln halten und dürfen nur mit einem zertifizierten Fahrer zu ihrem Hotel gebracht werden. Auch er trägt eine komplette Schutzkleidung. Das mag für uns Europäer auf den ersten Blick unheimlich wirken – „wie von einem anderen Stern“ – aber es macht Sinn und hat eine deutliche positive Wirkung gezeigt.
Die ersten 14 Tage müssen Touristen in einem sogenannten “Safe and Secure Level 1” Hotel verbringen. Welche Sicherheits- und Hygiene-Vorschriften sind Ihnen im Speziellen in den zertifizierten Hotels begegnet?
Überall müssen die AHA-Regeln von Gästen und Mitarbeitern strikt eingehalten werden. Unabhängig vom obligatorischen PCR-Test in der Heimat (72 Stunden vor Abflug), muss unmittelbar nach Ankunft im Hotel ein weiterer PCR-Test gemacht werden. Hierfür kommt ein Krankenhausmitarbeiter in die Hotel-Lobby. Alles wird von der Rezeption organisiert. Wenn der Test negativ ist, kann man sich im ganzen Hotel frei bewegen und alle Eirichtungen wie Restaurants, Bars, Pool und Gym nutzen – auch ohne Maske. Wer länger als 5 Tage bleiben will, muss nach 3 Tagen einen zweiten PCR-Test machen.
Da die Reiserichtlinien für Touristen von den Behörden laufend angepasst und abgeändert werden, sollte man die Spezialisten von Fit Reisen frühzeitig konsultieren. Zudem gilt: Urlauber können derzeit ihr Visum, das Hotel, die Covid-19-Tests sowie die obligatorische Corona-Reiseversicherung (12 US$) ausschließlich über den Reiseveranstalter buchen.
Wie und mit welchen Aktivitäten haben Sie Ihre „Quarantäne-Zeit“ verbracht?
Es gibt meiner Meinung nach nur eine Möglichkeit, das „Zeit-Totschlag-Spiel“ zu spielen: eine Ayurveda-Kur! Diese dauert in aller Regel sowieso zwei Wochen, meist sogar länger. Deshalb ist das die perfekte Option. Man kann sich ausruhen, seinen Körper entgiften, und einfach generell etwas für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden tun.
Yoga im Ayurveda Hotel, © Nathalie Gütermann
Was waren Ihre Erfahrungen mit dort angebotenen Ayurveda-Anwendungen? Hat Ihnen der Urlaub Entspannung und ein „Plus an Gesundheit“ gebracht?
Ja, und ja – es war einfach wunderbar! Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich ein Ayurveda-„Greenhorn“ war, bevor ich nach Sri Lanka reiste. Also ein totaler Neuling auf diesem Gebiet! Mittlerweile habe ich aber alles darüber gelesen und am eigenen Leib erfahren, was das „Wissen von der richtigen Lebensweise“ wirklich bedeutet. Da ich glücklicherweise vollkommen gesund bin, ging es mir nicht um das intensive, medizinische Reinigungsverfahren, vielmehr war ich an der „sanften Methode“ interessiert: also an heißen (Dampf)Bädern, diversen Massagen, Yoga-Übungen, viel Schlaf und einer grundsätzlich gesunden Ernährung mit Heilpflanzen und einigen Nahrungsergänzungsmitteln. Man fühlt sich schon nach 2 Wochen wie neugeboren. Auch der komplette Alkohol-Verzicht tat natürlich gut…!
Welche Besonderheiten oder gar Genüsse der ayurvedischen Küche konnten Sie vor Ort entdecken?
Um ehrlich zu sein: am Anfang war alles ein wenig gewöhnungsbedürftig – vor allem das warme Wasser zu allen Mahlzeiten. Doch hat mir die Anwendung so gut getan, dass ich diese zuhause fortsetze. Die Kombination von „süß, sauer, scharf und salzig“ kenne ich von der thailändischen Küche, doch waren mir zahlreiche ayurvedische Nahrungsmittel auf Sri Lanka völlig neu. Die Namen konnte ich mir nicht merken, doch grundsätzlich hat alles sehr gut geschmeckt. Fit Reisen hat ja ein tolles Kochbuch dazu herausgegeben! Da viele Speisen leicht zuzubereiten sind, habe ich bereits einige Rezepte nachgekocht. Am meisten haben mich jedoch die ayurvedischen Essensregeln überzeugt: sich Zeit nehmen, regelmäßig essen und Zwischenmahlzeiten vermeiden, Speisen stets frisch zubereiten und nur vollwertige und möglichst naturbelassene Produkte kaufen, die speziell meinem Konstitutionstyp entsprechen. Ich werde mich auch zukünftig möglichst daran halten.
Was hat Ihnen besonders gut an den auch von Fit Reisen vertretenen Siddhalepa Resort und dem Hiru Villa Ayurveda Resort gefallen?
Beide Häuser sind total unterschiedlich. Was mir am Siddhalepa Resort gefällt, ist neben der schönen und weitläufigen Parkanlage vor allem der Fokus auf eine „ganzheitlicher Gesundheitsförderung“. Wie ich vor Ort erfuhr, beschäftigt sich die Eigentümerfamilie Hettigoda bereits seit über 200 Jahren mit der ayurvedischen Heilkunst. Sie bietet eigene, zertifizierte ayurvedische Kräutermedizin, Tees, ätherische Öle sowie Pflegeprodukte aller Art an – das finde ich prima! Das Ärzte-Team ist erstklassig, und dass auch ein Krankenhaus zum Hotel gehört, trug immens zum Sicherheitsgefühl bei – gerade während der „Corona-Zeit“. Meinen Erfahrungsbericht über das Siddhalepa Resort lesen Sie hier!
Dosha-Bestimmung im Siddhalepa Resort, © Nathalie Gütermann
Die Hiru Villa besticht zunächst einmal durch ihre unschlagbare Lage hoch oben auf einem Fels-Plateau mit offenem Blick über das weite Meer. Als ich dieses Resort betrat, war ich sprachlos: so schön war es dort! Der Infinity-Pool und zwei luftige, offene Yoga-Pavillons im super gepflegten Garten tragen zum Wow-Effekt bei. Wenn man sich irgendwo erholen kann, dann zweifellos hier. Das Resort wird wie ein Privathaus geführt, und die Ruhe und Abgeschiedenheit verleihen dieser Unterkunft eine gewisse Intimität, die man sonst nirgendwo findet. Gerade während einer Ayurveda-Kur ist dies besonders wichtig. Ein weiteres Plus: die Residenz-Managerin Helga ist Deutsche und auch der singhalesische Besitzer spricht gut Deutsch. Hier habe ich meine Eindrücke über die Hiru Villa zusammengefasst…
Wie haben Sie Ihre Zeit nach der Quarantäne genutzt? Haben Sie Tipps für schöne Freizeitaktivitäten oder Traumspots, die ein Sri-Lanka-Urlauber auf keinen Fall verpassen sollte?
Direkt nach der 2-wöchigen, sogenannten „Bio Bubble“, habe ich mich auf eine Rundreise quer durch das Land begeben. Besonders faszinierend fand ich den Besuch der UNESCO-Kulturerbestätten in der Zentralregion des Landes, allen voran der „Sigiriya Felsen“, den ich tatsächlich erklommen habe. Über 1200 steile Treppenstufen ging’s hinauf auf die Spitze! Auch die Höhlentempel von Dambulla und den historischen Ruinenpark von Pollonaruwa muss man gesehen haben.
Der Sigiriya Felsen, © Nathalie Gütermann
Dass der „Ceylon Saphir“ und der „Ceylon Tee“ weltberühmt sind, ist jedermann bekannt. Deshalb sollten Reisende unbedingt auch die Edelsteinminen von Ratnapura besuchen und sich zumindest mal einen Tag zum Teepflücken in die Plantagen und in eine Teefabrik begeben. Besser kann man „die Essenz des Landes“ und seine Geschichte nicht kennenlernen. Wie und wo man all‘ das erleben kann, steht in meinem Reise-Blog.
Auf dem Weg zur Teefabrik, © Nathalie Gütermann
Was unterscheidet Sri Lanka maßgeblich von Thailand, dem Reiseland, in dem Sie sonst gerne unterwegs sind?
Thailand hat sehr viel zu bieten. Allerdings ist das Land sehr weitläufig, und um auf die beliebten Ferien-Inseln oder die Nationalparks im hohen Norden zu gelangen, muss man in einen Flieger steigen. Sri Lanka hingegen bietet alles auf einem Fleck: Naturoasen & Stadt-Flair, Strände & Dschungel, Kultur & Koloniales Erbe, Heilkunst & Mystik… – es ist ein Schmelztiegel von bleibenden Eindrücken, Farben und Emotionen. Mit zeit und Geduld kann man den Inselstaat im Indischen Ozean problemlos in 10 – 14 Tagen mit dem Auto bereisen und dann garantiert eines mit nach Hause nehmen: eine „once-in-a-lifetime experience“. Ein kompaktes, unvergessliches Erlebnis sozusagen!
Hindu Tempel, © Nathalie Gütermann
Auf was dürfen wir uns zukünftig auf Ihrem Blog freuen? Gibt es anstehende Projekte oder schon geplante Reisen?
Um meine Webseite www.SriLanka-Lifestyle.com zu vervollständigen, werde ich meinen Reise-Blog nun nach und nach mit den noch ausstehenden Reiseberichten füllen und konkrete Informationen, Adressen, Hotel-Tipps und Bildergalerien über meine Rundreise publizieren. Begleitend dazu kann man meine Posts auch über mein neues Instagram-Account „Srilanka.Lifestyle“ und über Facebook @AsienLifestyleGuide verfolgen.
Neue Reisen zu planen ist derzeit leider noch schwierig. Doch nach der hoffentlich bald überstandenen Corona-Pandemie werde ich mich weiterhin auf Thailands Nachbarländer konzentrieren, darunter Laos, Kambodscha und Vietnam. Zudem steht ein längerer Aufenthalt in Indien auf meiner Wunschliste für 2022 – gerne auch in Verbindung mit einer authentischen Ayurveda-Kur. Ich werde beizeiten auf Fit Reisen zurückkommen, denn Ihr habt sicherlich etwas Passendes im Programm. Hoffen wir für uns alle, dass Fernreisen im nächsten Jahr wieder problemlos möglich sein werden, und die Welt endlich zu einer gewissen Normalität zurückkehren kann. Wenngleich es auch nur ein „new normal“ sein wird…