Auswirkungen auf den Stoffwechsel
Durch den verlängerten Fastenzeitraum stellt sich der gesamte Stoffwechsel um und der Körper sich darauf ein, Zucker – der vor allem für das Gehirn benötigt wird – aus bestimmten Eiweißen herzustellen. Dabei wird in geringem Maße Muskeleiweiß genutzt, bei übergewichtigen Menschen jedoch vor allem das Bindegewebe oder Stützeiweiß. Da die Eiweißquellen im Körper aber begrenzt sind und nicht komplett aufgebraucht werden dürfen, beginnt der Organismus schließlich, auch Glycerin aus den Fettreserven in Zucker umzuwandeln. Aus den Fettsäuren können außerdem Ketone gewonnen werden, die das Gehirn auch für den Energiestoffwechsel nutzen kann. Ein großer Vorteil hierbei ist, dass als erstes das besonders risikoreiche innere Bauchfett abgebaut wird. Somit werden weniger Botenstoffe produziert, die zu Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Entzündungen und Herz-Kreislaufbeschwerden führen können.
Verbesserung des körperlichen & geistigen Wohlbefindens
Fasten hat also eine Reihe an positiven Effekten auf die Gesundheit. Es wird sogar von einer verjüngenden Wirkung auf den Körper gesprochen und Studien belegen, dass eine Verlängerung der Lebensdauer durch Fasten und Kalorienreduktion möglich sein kann. Durch die Ausscheidung und begrenzte Wiederaufnahme von Kochsalz in Kombination mit Entspannung und Ruhe sinkt der Blutdruck und auch die Werte des Blutzuckers und der Blutfette verringern sich. Die Leber kann sich erholen und es entstehen neue Stammzellen und Mitochondrien (=Kraftwerke der Zellen). Auch auf die Psyche und die Stimmung wirkt sich das Fasten nach etwa 2 bis 3 Tagen positiv aus und man wird ruhiger, entspannter und ausgeglichener. Darüber hinaus wirken die Botenstoffe Dopamin und Serotonin während des Fastens stärker und machen nicht nur glücklich, sondern zügeln auch den Appetit. Die sogenannte „Fasteneuphorie“ kann auftreten, sie ist aber nicht bei allen gleich stark ausgeprägt. Eine im Jahr 2019 veröffentlichte Studie mit 1422 Teilnehmern bestätigt die positiven Auswirkungen auf Blutdruck (je länger die Kur desto besser die Ergebnisse), das emotionale sowie körperliche Wohlbefinden und auch auf das Gewicht und den BMI.
Fasten & Abnehmen
Obwohl man während des Fastens durchaus abnehmen kann, ist der Gewichtsverlust eigentlich nicht das primäre Ziel des klassischen Heilfastens. Viel wichtiger ist die oben schon angesprochene Reduzierung des Bauchfettes, die sich am Taillenumfang messen lässt. Dieser kann sich bereits nach nur einem Fastentag um bis zu zwei Zentimeter verringern.