Die Anwendung von Balneotherapie bei akuter rheumatischer Arthritis ist umstritten. Diese Studie, die in in Israel durchgeführt wurde, untersuchte, ob Schlammpackungen und Schwefelbäder geeignet sind, Patienten mit schwerer, akuter rheumatischer Arthritis zu behandeln. Ausgehend davon, dass es in der Region rund um das Tote Meer und entlang des Jordans zahlreiche mineralstoffreiche Thermalquellen gibt, wurden 40 Patienten mit klassischer oder akuter rheumatischer Arthritis in einem der dortigen Kurhotels zwei Wochen lang (zusätzlich zu der üblichen Medikation) mit unterschiedlichen Anwendungen behandelt: Gruppe 1 erhielt täglich 20 Minuten lang 42 °C heiße Schlammpackungen, Gruppe 2 bekam täglich 20 Minuten lang 37 °C heiße Schwefelbäder, Gruppe 3 erhielt sowohl Schlammpackungen als auch Schwefelbäder, Gruppe 4 diente als Kontrollgruppe und erhielt lediglich die üblichen Medikamente. Die Patienten wurden vor Beginn der Studie, nach der 1. Behandlungswoche, direkt nach Abschluss der Behandlungen und noch 1 bzw. 3 Monate später von einem Rheumatologen untersucht.
Signifikante Verbesserungen der meisten Symptome und Indizes zeigten sich auch noch drei Monate nach der Behandlung bei den drei ersten Gruppen, während sich die Laborwerte allerdings kaum verändert hatten.
Aus der Studie ging nicht hervor, auf welche Weise Heilbäder tatsächlich wirken. Das Baden in Thermalquellwasser verursacht zahlreiche physiologische Veränderungen (u. a. Muskeltonus, Gelenkbeweglichkeit, Schmerzintensität), aber es ist noch nicht klar, ob diese einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf der rheumatischen Arthritis haben.
Die Annahme, dass akut an rheumatischer Arthritis Erkrankte keine Balneotherapie erhalten sollten, hat sich jedoch nicht bestätigt: Es waren keine klinischen Verschlechterungen zu beobachten, auch keine vorübergehenden.