Lungentuberkulose ist im Ayurveda seit Jahrtausenden bekannt (Yakshma, Rajayakshma); die ayurvedische Behandlung wurde in Indien bis zur Mitte der 1990er-Jahre angewandt. Nach der Entdeckung von Streptomycin und später weiterer Antituberkulotika setzte sich die allopathische Medikation durch. Das neuerdings wieder vermehrte Auftreten der Lungentuberkulose in entwickelten Ländern wie den USA stellte aufgrund resistenter Erregerstämme eine Herausforderung dar, so dass die WHO sich auf die traditionelle Medizin besann.
Ziel der klinischen Studie der sieben Experten von verschiedenen Universitäten in Indien war es, durch eine begleitende ayurvedische Medikation die Toxizität der Antituberkulotika zu senken und den Heilungsprozess zu fördern, indem die Bioverfügbarkeit der Wirkstoffe der Antituberkulotika erhöht wurde.
99 Lungentuberkulose-Patienten wurden 28 Tage lang mit Antituberkulotika und zusätzlichen ayurvedischen Mitteln (insbes. Ashwaganda, Chyavanprash) behandelt. Getestet wurden vor und nach der Behandlung das Blutbild, die Keimzahl im Speichel, die Immunglobuline IgA und IgM, Blutzucker, Leberfunktionalität, Serumkreatinin sowie der Isoniazid- und Pyrazinamid-Gehalt im Blut. Nach der Behandlung waren die Symptome zurückgegangen, das Körpergewicht hatte sich normalisiert, die Blutsenkungswerte waren normal; es gab eine beachtliche Veränderung bei den IgA- und IgM-Werten und eine signifikant erhöhte Bioverfügbarkeit von Isoniazid und Pyrazinamid.