Die Universität von Bayreuth und das Klinikum Bayreuth prüften den therapeutischen Wert von Tai Chi Übungen für Gleichgewicht, Koordination, Müdigkeit und Depressionen bei Patienten mit multipler Sklerose (MS). Im Zuge der Studie erhielten 32 MS-Patienten (EDSS < 5) entweder eine gängige Behandlung oder eine Tai Chi-Therapie mit zwei 90minütigen Sitzungen pro Woche. Gleichgewicht, Koordination, Müdigkeit, Depressionen und Lebenszufriedenheit aller Probanden wurden zu Beginn und nach Abschluss der sechsmonatigen Studie untersucht. Die Tai Chi-Gruppe zeigte dabei im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikante und beständige Verbesserungen hinsichtlich Gleichgewicht, Koordination und Depressionen. Die Lebenszufriedenheit nahm ebenfalls zu. Während sich die Müdigkeit in der Kontrollgruppe verschlechterte, konnte diese in der Tai Chi-Gruppe stabil gehalten werden. Die Ergebnisse belegen somit großes therapeutisches Potential von Tai Chi für MS-Patienten und möglicherweise ebenfalls in der Behandlung anderer neurologischer Erkrankungen.